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Filialisierung und Markterweiterung
Ab den 1970er Jahren zeichnet sich – ausgelöst durch die Weltwirtschaftskrise – auch in Vorarlberg ein wirtschaftlicher Wandel ab. Während die Textilindustrie langsam an Bedeutung verliert, erleben andere Branchen wie Metall, Elektronik oder die Nahrungsmittelindustrie einen enormen Aufschwung. Aus dem ehemaligen „Textilland“ Vorarlberg wird ein moderner Tourismus- und Dienstleistungsstandort mit einem noch immer großen, aber diversifiziert produzierenden Gewerbe.
Die 1970er bis 1990er Jahre stehen ganz im Zeichen des Wachstums. Der Hypo Versicherungsmakler (heute „COMIT“) nimmt in den 1970er Jahren seine Tätigkeit auf und das Filialnetz wächst weiterhin, so dass die Hypothekenbank, kurz "Hypo Vorarlberg" in jeder größeren Gemeinde und Talschaft Vorarlbergs mit einer Filiale vertreten ist und sich zu einem der größten Arbeitgeber des Landes entwickelt.
Änderung des Firmennamens
Die Gründungsbezeichnung „Hypothekenbank des Landes Vorarlberg“ bleibt über 90 Jahre unverändert und wird erst 1990 in „Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank“ adaptiert. Die neue Bezeichnung spiegelt das erweiterte Geschäftsmodell wider und unterstreicht mit „Landesbank“ die Nähe zum Land Vorarlberg. 1996 wird der Firmenwortlaut mit Änderung der Gesellschaftsform auf "Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank Aktiengesellschaft" angepasst. 2017 erfolgt die bis heute letzte Änderung. In diesem Jahr läuft die Landeshaftung weitgehend aus und der Firmenname wird entsprechend auf „Hypo Vorarlberg Bank AG“ kurz „Hypo Vorarlberg“ modernisiert.
Bekenntnis zur Nachhaltigkeit
Die Proteste gegen das im Kanton St. Gallen geplante Atomkraftwerk Rüthi führen in Vorarlberg bereits in den 1970er Jahren zu einer starken Anti-Atomkraft- und Umweltschutzbewegung. Auch im Jugend- und Kulturbereich entsteht eine neue Dynamik, die sich gegen die strenge Verbots- und Zensurpolitik wendet und Vorarlberg gesellschaftspolitisch wegweisend verändert.
Mit der Einführung eines Energie-Sonderkredits reagiert die Bank auf die umweltbewusste Haltung der Vorarlberger Bevölkerung und bekennt sich bereits 1980 zum Thema Nachhaltigkeit. Zudem startet sie mit dem "Hypo-Club" eine einzigartige kulturpolitische Initiative mit Veranstaltungen in den Bereichen Kultur, Weiterbildung, Sport und Freizeit.
Das Hypomeeting in Not
In den 1980er Jahren steckt das internationale Mehrkampf-Meeting in Götzis in einer tiefen Krise: Aufgrund des Ausstiegs des Hauptsponsors und der Verschuldung wäre die Meeting-Ära ohne die Unterstützung der Hypo Vorarlberg zu Ende gegangen.
In den Folgejahren weitet die Bank ihr Engagement aus und gilt heute in den Bereichen Sport, Kunst und Kultur, Umwelt und Bildung als einer der größten Sponsoringgeber Vorarlbergs. 2014 richtet die Hypo Vorarlberg einen eigenen Spendenfonds ein. Unter dem Namen „Hypo für Vorarlberg – Helfen. Fördern. Bewegen" teilt die Bank ihren wirtschaftlichen Erfolg mit den Menschen in ihren Marktgebieten. So wird jährlich ein Teil des erzielten Gewinnes in den Spendenfonds einbezahlt, um Personen in Not oder soziale Projekte zu unterstützen.
Ende der 1970er Jahre kauft die Hypo Vorarlberg das Gebäude in der Bahnhofstraße / Montfortstraße, um nach dem Auszug der Landesregierung ein neues Bankhaus für die Zentrale zu errichten. Der unter Denkmalschutz stehende Teil, in dem sich der Landtagssaal befindet, wird erhalten, der Rest wird aufgrund des desolaten Zustandes abgerissen und neu gebaut.