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Wirtschaft kommt nicht in Schwung
Die Kette schlechter Konjunkturnachrichten reißt nicht ab. Im laufenden Quartal dürfte die Konjunkturflaute der deutschen Wirtschaft anhalten und die Wirtschaftsleistung alles in allem stagnieren, wie die deutsche Bundesbank gestern in ihrem Monatsbericht mitteilte. Wirtschaftspolitische Unsicherheiten und immer noch erhöhte Finanzierungskosten dämpfen die Investitionen in der Industrie und belasten die Nachfrage nach Bauleistungen. Für die Investitionsneigung in der Industrie kommt die mittlerweile niedrige Kapazitätsauslastung erschwerend hinzu. Sie fiel seit Q3 2022 von 85 auf 77 % in Q3 2024. In der Baubranche belasten indes hohe Finanzierungs- und Materialkosten. Die Auswirkungen sind bereits am Rückgang der Baugenehmigungen für Wohn- und Nichtwohngebäude abzulesen. Auf Jahressicht sind die Veränderungsraten bereits seit Mai 2022 rückläufig. Im September fielen sie um etwa 23 % gegenüber dem Vorjahresmonat auf nunmehr rund 15.300 Genehmigungen - das niedrigste Niveau seit Anfang 2012.
Datenarmer Kalender
Der Konjunkturkalender ist heute dünn bestückt. In Deutschland werden lediglich die Erzeugerpreise in der Industrie veröffentlicht. Ein im Konsens erwartetes Minus von 1,1 % gegenüber Oktober 2023 könnte in Zukunft eine niedrigere Teuerung auf Ebene der Endverbraucher erwarten lassen. In Großbritannien stehen zudem Inflationsdaten auf der Agenda. Nach 1,7 % im September wird im Konsens für Oktober ein Anstieg der Inflationsrate auf 2,2 % erwartet. Dabei wird die Bank of England vor allem auf die Entwicklung im arbeitsintensiven Dienstleistungssektor blicken. Dort betrug der Preisdruck im September 4,9 %. Ein stärkerer Rückgang als die prognostizierten 4,9 % im Oktober eröffnet den Spielraum für mögliche Zinssenkungen, um nicht zuletzt die sich abkühlende Konjunktur zu unterstützen.
Nun mehr Wachstumssorgen
EZB-Vizepräsident Luis de Guindos sagte gestern in Frankfurt, dass die von Donald Trump vorgeschlagene Erhöhung der US-Einfuhrzölle die Wachstumsaussichten des Euroraumes eintrübten. Die Auswirkungen auf die Euroraum-Inflation sei jedoch gering. Die Euroraum-Inflation werde im nächsten Jahr bei 2 % liegen. In das gleiche Horn stieß gestern der deutsche Bundesbankpräsident Joachim Nagel. Die gestiegenen Wachstumssorgen der EZB-Offiziellen bekräftigten die LBBW in der Prognose, dass der EZB-Rat auf seiner Sitzung im Dezember eine Senkung des Einlagesatzes um 25 BP auf 3,00 % beschließen wird. Hinweise auf die weitere Inflationsentwicklung könnte der heute zur Veröffentlichung anstehende EZB-Tariflohnindikator bringen. Der Konsens der befragten Bankökonomen erwartet einen Anstieg des Indikators von 3,5 % im zweiten Quartal auf 3,8 % im dritten Quartal.
US-Häuslebauer zuversichtlicher
Der von der Federal Reserve Bank of New York erhobene Indikator für die Stimmung der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes in ihrem Distrikt ist im November in die Höhe geschnellt. Die Umfrage wurde vom 4. November bis zum 12. November durchgeführt und umfasste somit den Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen. Der auch Empire State Index genannte Indikator ist jedoch für seine Volatilität bekannt. Angesichts dessen war die Spannung hoch, ob auch die US-Wohnbauunternehmen für November eine Verbesserung ihrer Stimmung zu Protokoll geben werden. So kam es dann auch. Der sogenannte NAHB-Index kletterte von 43 Punkten im Oktober auf 46 Punkte im November und übertraf damit die Erwartungen. Der NAHB-Vorsitzende Carl Harris führte die Stimmungsaufhellung darauf zurück, dass die Bauunternehmen angesichts der republikanischen Mehrheit in beiden Kammern des Kongresses nun weitgehende Deregulierungen erwarten. Wie immer man zu Donald Trump stehen mag: Es ist zu konzedieren, dass sich die Stimmung in der US-Wirtschaft seit seinem Wahlsieg verbessert hat.
Krieg in der Ukraine eskaliert weiter
Noch-US-Präsident Biden erteilte der Ukraine nun die Erlaubnis, weitreichende Waffensysteme in der russischen Region Kursk einzusetzen. Gezielt werden soll offenbar auf die Bereitstellungsräume nordkoreanischer Truppen. Zuvor hatte Russland einen der bisher schwersten Luftangriffe auf die Ukraine durchgeführt. Laut Regierungsangaben handelt es sich um den heftigsten Beschuss seit Monaten.
Nvidia-Zahlen am Mittwoch
Was den Tech-Sektor anbetrifft, steht der spannendste Quartalsbericht noch aus: Am Mittwoch wird der KI-Highflyer Nvidia seine Zahlen vorlegen. Auch in puncto Geldpolitik und Konjunktur steht in dieser Handelswoche einiger Newsflow bevor: Am Dienstag werden in den USA die Wohnungsbaubeginne veröffentlicht. Am Freitag kann dann das Verbrauchervertrauen der University of Michigan Hinweise darauf geben, ob sich die Amerikaner mit einem Präsidenten Trump besser fühlen werden. Diese Erhebung wird auch nach Demokraten und Republikanern getrennt ausgewertet. Auf dieser Seite des Atlantiks gibt der Tariflohnindikator der EZB für den Euroraum am Dienstag einen Hinweis auf möglichen Druck in der Inflationspipeline. Zum Ende der Woche spricht EZB-Präsidentin Lagarde dann auf dem Frankfurt European Banking Congress, die Anleger werden die Ohren spitzen. Am Freitag werden auch die Einkaufmanagerindizes des verarbeitenden Gewerbes und der Dienstleistungsbranche für Deutschland und den Euroraum veröffentlicht. Die LBBW hegt keine großen Hoffnungen auf eine Verbesserung.
Zeichen der Stärke
Anfang Oktober kamen gewisse Sorgen auf, dass der, sich lange Zeit so robust präsentierende US-Arbeitsmarkt nun doch zu schwächeln beginnt. Schließlich lagen die Zahlen der US-weit wöchentlich neu registrierten Arbeitslosen in den beiden ersten Oktoberwochen bei 260 bzw. 242 Tsd. Personen und fielen damit deutlich höher aus als im Schnitt der vier Wochen davor, welcher lediglich 222 Tsd. betrug. Hierbei scheint es sich jedoch um Ausreißer nach oben gehandelt zu haben. In den hierauf seither folgenden vier Wochen - also einschließlich des gestern veröffentlichten Werts von 217 Tsd. für die Woche vom 4. bis 9. November - lag der Durchschnitt der pro Woche neu registrierten Arbeitslosen nämlich wieder bei 221 Tsd.
Notenbanken denken wie vermutet
Mit der Wahl Trumps änderte die LBBW deren geldpolitische Einschätzung. Es wird nun prognostizieren, dass die Fed einen vorsichtigeren Zinssenkungskurs fahren könnte, während die EZB diesbezüglich wohl zügiger als zunächst erwartet handeln wird. Die gestrigen Aussagen aus beiden Notenbanken scheinen dies zu bestätigen. Während Fed-Chef Jerome Powell betonte, dass die bemerkenswert gute Verfassung der US-Wirtschaft Spielraum dafür gebe, die Zinssätze in einem vorsichtigen Tempo zu senken, äußerte sich EZB-Vize Luis de Guindos indes sehr optimistisch bezüglich weiterer EZB-Leitzinssenkungen in den kommenden Monaten.
Japans Wirtschaft verliert an Tempo
Heute früh wurden bereits die Zahlen zum japanischen BIP-Wachstum im dritten Quartal 2024 veröffentlicht. Diese fielen wie erwartet deutlich schwächer als noch in Q2 aus. Legte die Wirtschaftsleistung Nippons damals noch um 0,7 % QoQ zu, waren es jetzt nur noch 0,2 %. Am Nachmittag richtet sich der Blick hingegen auf die US-Wirtschaft: Neben den Zahlen zu den dortigen Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion - jeweils für Oktober - erhalten die Anleger zudem auch ein Update zur Kapazitätsauslastung der US-Betriebe.
Portfoliomanager sind optimistisch
Eine Umfrage unter globalen Fondsmanagern spiegelt die optimistische Stimmung wider: Der Anteil derer, die eine Abschwächung der US-Wirtschaft erwarten, sank nach den Wahlen von 75 % auf 50 %. Gleichzeitig stieg der Anteil jener, die ein Wirtschaftswachstum prognostizieren, von 14 % auf 33 %. Die Anzahl von Fondsmanagern, die US-Aktien übergewichten, erhöhte sich von 10 % auf 29 %, und die Präferenz für kleinere Unternehmen nahm von 6 % auf 35 % zu. Mit einer durchschnittlichen Cash-Quote von 4 % könnten in den nächsten Wochen weitere Mittel in die Aktienmärkte fließen.
Marke von 100.000 USD im Visier
Am 4. Januar 2022 veröffentlichte die Zeitschrift Capital einen Artikel, in dem prognostiziert wurde, dass Bitcoin in naher Zukunft die Marke von 100.000 USD erreichen könnte. Zu diesem Zeitpunkt lag der Kurs der Kryptowährung bei 46.600 USD. Heute scheint Bitcoin diesem Ziel deutlich näher gekommen zu sein: Der Kurs erreichte gestern ein neues Rekordhoch von 93.480 USD und legte seit der US-Wahl in der Spitze um 35 % zu. Am Tag nach der Wahl verzeichnete das größte börsengehandelte Bitcoin-Zertifikat Zuflüsse von mehr als 1,4 Milliarden USD an frischem Kapital. Kleinere Kryptowährungen konnten sogar noch größere Kursgewinne erzielen. Die Gründe für diese Aufwärtsbewegung liegen nach Ansicht von Experten in den Wahlkampfversprechen des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Er kündigte an, einen strategischen Bitcoin-Reservespeicher für die USA einzurichten und die Kryptomärkte umfassend zu deregulieren. Obwohl viele Details seiner Kryptopolitik noch offen sind, bleibt die Marktstimmung optimistisch. Analysten vermuten, dass zahlreiche institutionelle Investoren vor der Wahl ihre Positionen abgebaut und das Risiko reduziert haben. Nach Trumps Wahlsieg scheinen sie nun wieder verstärkt in den Markt zurückzukehren. Anleger sollten jedoch beachten, dass Kryptowährungen schwer auf Basis von Fundamentaldaten zu bewerten sind und ihre Kurse starken Schwankungen unterliegen können.
ZEW: Verschlechterung der Wachstumsaussichten für Deutschland
Nach dem überraschend deutlichen Wahlsieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschafts- und den US-Kongresswahlen sind die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im November leicht gesunken. Der Index des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) fiel um 5,7 Punkte und liegt nun bei 7,4 Punkten. "Die Konjunkturerwartungen für Deutschland stehen unter dem Eindruck des Trump-Sieges und des Scheiterns der Ampel-Koalition", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die sinkenden Erwartungen seien demnach vor allem auf den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl zurückzuführen, während die Konjunkturerwartungen für die USA gestiegen seien. In den letzten Tagen des Umfragezeitraums hätten jedoch auch optimistischere Stimmen zum wirtschaftlichen Ausblick für Deutschland zugenommen. Dies sei auf die Aussicht vorgezogener Neuwahlen zurückzuführen, betonte Wambach.
Die Fraktionsvorsitzenden der CDU und der SPD einigten sich auf einen Vorschlag für eine vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar. Bundeskanzler Scholz müsste dafür am 16. Dezember die Vertrauensfrage stellen.
Ausblick - US-Inflation im Fokus
Heute werden die US-Inflationszahlen für Oktober veröffentlicht. Die US-Inflation dürfte angesichts positiver Basiseffekte wieder moderat nach oben gedreht haben. Bei der Kernrate ist eine Stagnation wahrscheinlich. Im Jahresdurchschnitt 2025 dürfte als Konsequenz der Wirtschaftspolitik von Donald Trump die Verringerung des Preisdrucks, welche wir bisher für die USA im Vergleich zum Jahr 2024 erwartet haben, komplett ausbleiben. Der Präsident der Minneapolis Fed, Neel Kashkari, kündigte an, die heute zu veröffentlich anstehenden Inflationsdaten genau zu prüfen, um zu entscheiden, ob eine weitere Zinssenkung bei der Dezember-Sitzung der US-Notenbank angemessen ist.
Unternehmen haben über 400 Mrd. Euro an neuen Anleihen platziert
Die Unternehmen hielten sich gestern am Primärmarkt ebenfalls noch zurück und verlängerten damit die Ruhephase der vergangenen Woche, in der sie die Entwicklungen rund um die Wahlen in den USA und die Notenbanksitzung der Fed abwarteten. Eine Verschnaufpause bei Neuemissionen haben sie sich jedenfalls verdient. Denn in den ersten zehn Monaten des Jahres platzierten die Unternehmen ein sehr hohes Volumen von 403 Mrd. Euro an neuen Anleihen in der EUR-Währung. Dies bedeutete eine Steigerung um 40 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum und war zugleich das historisch zweithöchste Volumen für diesen Zeitraum. Nur im Ausnahmejahr 2020 hatte es ein noch höheres Volumen gegeben (460 Mrd. Euro). Wenn die Unternehmen im November und Dezember insgesamt noch 40 Mrd. Euro platzieren, dann wird auch das Gesamtjahr 2024 mit dem bisher zweithöchsten Volumen an Neuemissionen abschneiden.
Heute neue Makrodaten
Nach dem Ruhetag gestern stehen heute wieder einige Makrodaten zur Veröffentlichung an. Der Tag startet mit dem Konsumentenpreisindex für Deutschland: Die finale Steigerungsrate für den Oktober dürfte auf Höhe des vorläufigen Wertes von +2,0 % gegenüber dem Vorjahresmonat bestätigt werden. Um 11 Uhr folgt der ZEW Index für November. Hier rechnet die LBBW mit einer leichten Steigerung gegenüber dem Vormonat, in dem die ZEW Erwartungen bei 13,1 Punkten notierten und die Lage mit -86,9 Zählern sehr schwach ausfiel. Aus Übersee gibt es anschließend ein Update zum Wirtschaftsvertrauen des US-Mittelstands, das im Oktober leicht gestiegen sein dürfte. Und zum Abschluss des Tages veröffentlicht die US-Notenbank Fed noch ihr aktuelles Umfrageergebnis zu den Kreditvergabebedingungen der US-Banken.
China restrukturiert lokale Schulden
Am Freitag letzter Woche ging das mit großer Aufmerksamkeit verfolgte Treffen hochrangiger chinesischer Politiker des chinesischen Parlaments (der sog. Nationale Volkskongress) zu Ende. Am Markt waren die Erwartungen an ein umfangreiches Fiskalpaket zur Stützung der Wirtschaft groß. Die Vertreter des Volkskongresses richteten ihren Fokus hingegen auf das seit Langem schwelende Schuldenproblem der Lokalregierungen. Diese haben insbesondere während des Immobilienbooms vor der Coronapandemie einen Großteil ihrer Schulden über spezielle Finanzierungsgesellschaften aufgenommen und damit ihren Verschuldungsspielraum vergrößert. In Peking wurde dies zunehmend kritisch gesehen, zumal viele lokalen Verwaltungen angesichts der angehäuften Schuldenlast ihre öffentlichen Ausgaben zurückschrauben mussten. Mit den nunmehrigen Maßnahmen soll den Lokalregierungen wieder mehr Spielraum verschafft werden. Laut Finanzminister Fan würde die Zinslast dadurch bis 2028 um CNY 600 Milliarden (USD 84 Milliarden) gesenkt. Das Paket stellt einen ersten wichtigen Schritt zur Restrukturierung der Schulden dar und wird vor allem die langfristige Wachstumsdynamik stabilisieren. In Peking dürfte man angesichts der herannahenden Präsidentschaft Trumps wohl vorerst auf Zurückhaltung setzen, bevor man neue Fiskalmaßnahmen unternimmt. So nachvollziehbar diese Strategie sein mag, zur Stützung der Wirtschaft gebe es bereits jetzt genügend Argumente. Denn auch die Preisdynamik ist in China weiterhin schwach. Die am Wochenende veröffentlichten Daten zeigten, dass die Inflation im Oktober mit 0,3 % langsamer anstieg als zuletzt.
Trump wirft Schatten voraus
Ob nach der Zinssenkung der Fed letzte Woche bereits im Dezember der nächste Schritt folgt bleibt offen. Mit Trumps Einzug ins Weiße Haus erhöhen sich die Risiken für die Preisstabilität mittelfristig wieder. Mit Spannung dürften daher neben den Reden zahlreicher Fed-Gouverneure (u.a. Waller und Barkin am Dienstag) auch die am Mittwoch anstehenden Verbraucherpreisdaten verbunden sein. In Europa läuft die Konjunktur unterdessen weniger rund. Die EZB wird angesichts der heraufziehenden Trump-Risiken ihre Zinsen wohl schneller senken als zuvor erwartet. Für diese Woche bieten unter anderem morgen der ZEW-Index Einblick in die gegenwärtige Wirtschaftsentwicklung. Zu guter Letzt beginnt heute in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku die Weltklimakonferenz. Und auch hier wirft Trump bereits seine Schatten voraus. Am Wochenende wurde lanciert, dass der zukünftige US-Präsident einen Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen vorbereitet. Für die nun anstehenden Verhandlungen in Baku verheißt dies jedenfalls nichts Gutes.
Europäische Indizes erholen sich
Während die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch anlässlich der Wahl ihre Gewinne nicht mehr halten konnten und ins Minus rutschten, folgte gestern sodann die Erholung. Trotz der deutschen Regierungskrise konnte der DAX um 1,7 % zulegen. Der Euro Stoxx 50 stieg etwas leichter um 1,07 %. Neben der Fed senkte auch die Bank of England um einen Viertelprozentpunkt. Mit Blick auf die Inflationsentwicklung zeigte diese sich vorsichtig und stellte ein schrittweises Vorgehen ohne zu rasche oder gar zu große Senkungsschritte in Aussicht. Das britische Pfund wertete gegenüber dem US-Dollar auf.
Heute nur wenige Ereignisse
Im Gegensatz zu den vorangegangenen Tagen dieser Handelswoche stehen am heutigen Freitag nur wenige Termine auf der Agenda. Gegen 16 Uhr unserer Zeit wird die University of Michigan in den USA das vorläufige Verbrauchervertrauen für den Monat November publizieren. Darüber hinaus werden Europas Staats- und Regierungschefs am Freitag in Budapest im Rahmen des Gipfeltreffens der Europäischen Politischen Gemeinschaft zusammentreten. Anlässlich der US-Wahl gilt es, die kommenden Herausforderungen eingehend zu besprechen.
Erfreuliche Zahlen aus der Industrie
Immerhin gab es gestern auch gute Nachrichten für die Industrie. So lag nach Angaben von Destatis der Auftragseingang im verarbeitenden Gewerbe der Deutschen im September um 4,2 % über dem Vormonatswert. Der Wert für August wurde von -5,8 % auf -5,4 % nach oben revidiert. Ein Anstieg war nach dem sehr schwachen August zu erwarten. Das deutliche Plus ist dennoch eine angenehme Überraschung. Im dritten Quartal ging es unter Einbeziehung der Großaufträge insgesamt aufwärts. Das ist eine Entwicklung, die Hoffnung macht auf eine Belebung im verarbeitenden Gewerbe.
US-Notenbank vor Zinssenkung
Heute gibt es zudem weitere Zahlen zur deutschen Konjunktur. Zum einen die Industrieproduktion im September, zum anderen Daten zum Außenhandel. Für die Produktion rechnet die LBBW mit einem Rückgang um 0,7 % zum Vormonat. Die deutschen Ausfuhren dürften im selben Monat saisonbereinigt um 1,3 % geschrumpft sein. Im Euroraum greifen die Notenbanker ins Geschehen ein, allerdings vorerst nur verbal. EZB-Chefvolkswirt Philip Lane hält in Athen eine Rede zum Thema Staatsverschuldung. Seine Direktoriumskollegin Isabel Schnabel eröffnet in Frankfurt eine Geldmarkt-Konferenz. Das gewichtigste Wort wird aber am Abend in den USA gesprochen. Der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank entscheidet über die Leitzinsen.
Disclaimer: Hierbei handelt es lediglich um allgemeine Marktinformationen. Diese wurden von der Hypo Vorarlberg erstellt und beruhen auf allgemein zugänglichen öffentlichen Informationen, welche die Hypo Vorarlberg als zuverlässig erachtet. Die in dieser Publikation enthaltenen Empfehlungen sind nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt worden und unterliegen auch nicht dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen.
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