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Hypo Börsenblick

20.12.2024
Auch 2024 erfolgreiches Jahr für Investoren

 

Schöne Bescherung auch 2024 mit neuen Rekordständen

Schon das vergangene Jahr bescherte den Investoren eine gute Performance an den Finanzmärkten, primär gestützt durch die Aussicht auf sinkende Leitzinsen. Die meisten Aktienindizes erreichten kurz vor Weihnachten 2023 neue Höchststände: der DAX bei rund 16.800 Punkten, der S&P 500 bei rund 4.800 Punkten. In diesem Jahr setzte sich die Rekordjagd in hohem Tempo fort, beflügelt von der Leitzinswende. Jetzt, kurz vor Weihachten, notieren die Aktienindizes nahe neuer historischer Rekordhochs, die wesentlich über dem jeweiligen Vorjahresstand liegen: der DAX bei rund 20.000 Punkten, der S&P bei über 5.800 Punkten. Auch für Credit-Investoren war 2024 ein erfolgreiches Jahr. Die Renditen in der Euro-Währung sanken weiter und bescherten Kursgewinne. Wie vor Jahresfrist notieren die Index-Renditen von Corporate Bonds nahe dem niedrigsten Niveau des Jahres - sowohl im Investmentgrade (aktuell 3,3 %) als auch im High-Yield-Segment (5,6 %).

 

BoE lässt Leitzins unverändert

Während die EZB und die Fed ihre Leitzinsen in diesem Monat gesenkt haben, belässt die Bank of England ihren Leitzins wie erwartet unverändert bei 4,75 %. Allerdings fiel die Entscheidung bei der Abstimmung des Geldpolitischen Rats nicht einstimmig aus; drei der neun Mitglieder votierten für eine Leitzinssenkung. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Die LBBW prognostiziert, dass die Bank of England ihren Leitzins im Jahr 2025 um insgesamt einen Prozentpunkt vermindern wird.

 

Vor Weihnachten noch US-Daten

Die Kursentwicklungen am heutigen Handelstag könnten vor allem durch den dreifachen Verfallstag an den Terminbörsen geprägt werden. Ansonsten stehen noch aus Übersee Daten auf der Agenda, so zur US-Inflation. Die PCE-Kernrate, die im Oktober um 2,8 % im Jahresvergleich gestiegen war, dürfte im November noch etwas stärker zugelegt haben. Die Konsens-Prognose liegt bei +2,9 % yoy. Auch für die persönlichen Einkommen und Ausgaben wird mit Steigerungen gerechnet. Das LBBW Research erwartet jeweils +0,4 % gegenüber dem Vormonat. In der nächsten Woche folgt am Montag das vom Chicago Board erfasste Verbrauchervertrauen, das im Dezember durch eine vorweihnachtliche Stimmung der US-Konsumenten sicherlich weiter beflügelt wurde. Selbst am 24.12. gibt es noch neue US-Daten. Hier werden Steigerungen bei den Auftragseingängen langlebiger Güter und bei den Neubauverkäufen erwartet. In Europa kehrt die wohlverdiente vorweihnachtliche Ruhe schon früher ein. Erst im Januar geht es hier mit neuen Makrodaten weiter.

 

Dies ist die letzte Ausgabe unseres Hypo Börsenblicks für das Jahr 2024. Die nächste Ausgabe dieser Publikation erscheint am 2. Januar 2025.

19.12.2024
US-Notenbank beendet Weihnachtsrally

 

Fed senkt wie erwartet Zinsen

Auf der gestrigen Notenbanksitzung beschloss die Feder-al Reserve, ihr Zielband für den Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,25 % - 4,50 % zu senken. Es ist die dritte Senkung in Folge seit September 2024, wobei der Zins-schritt von den Märkten im Vorfeld bereits voll eingepreist wurde. Geliefert wie erwartet, und damit alles in Ordnung? Mitnichten! Denn die Fed signalisierte gleichzeitig, dass die Leitzinsen bis Ende 2025 nur um 50 Basispunkte gesenkt werden dürften. Dies sind satte 50 Bp weniger, als noch im September von der Fed projiziert. Ins Bild passt, dass die Währungshüter neben einer etwas besseren Konjunkturentwicklung im kommenden Jahr auch mit einem langsameren Sinken der Inflation rechnen. Damit dürfte bei der nächsten Fed-Sitzung im Januar vorerst eine Pause im Zinssenkungszyklus anstehen. Denn neben der makroökonomischen Entwicklung wird man wohl auch die ersten politischen Vorhaben der neuen Trump-Regierung genau beobachten. Potenziell inflations-treibende Maßnahmen seitens Trumps könnten die Notenbank zwingen, ihre Zinspause über den Januar hinaus zu verlängern.

 

Ausblick auf 2025 beunruhigt Märkte

Während der nunmehrige Zinsschritt um 25 Basispunkte erwartet worden war, reagierten die Märkte geschockt auf die Fed-Projektionen für 2025. Eine derart starke Zurücknahme der Zinssenkungsprojektionen hatten wohl wenige am Radar. Die US-Indizes beendeten den Tag auch allesamt tiefrot. Während der S&P 500 um rund 3 % nachgab, stand der Tech-Index Nasdaq Composite mit einem Minus von 3,6 % noch deutlicher unter Druck. Der Aktenrally, die seit Anfang November die Schlagzeilen dominierte, wurde damit ein jähes Ende gesetzt. Zeitgleich sprangen die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen auf über 4,51 %, dem höchsten Niveau seit Mai 2024. Und auch an den Währungsmärkten waren die Auswirkungen zu spüren. So gut wie alle G10-Währungen gaben seit der Sitzung gegenüber dem Dollar nach. In Asien schlossen sich die Märkte heute Morgen dem Abwärtstrend an. Der japanische Nikkei 225 ging um 0,6 % tiefer aus dem Handel, der chinesische Hang Seng Index büßte 0,8 % ein.

 

Weitere Notenbanken im Fokus

Zumindest von Seiten der japanischen Notenbank gab es bei der heutigen Sitzung keine Überraschung. Sie beließ den Leitzins von 0,25 % auf dem gegenwärtigen Niveau, ließ aber angesichts des zunehmenden Inflationsdrucks die Neigung zu einer Anhebung im Januar erkennen. Auch die britische Zentralbank wird sich heute Mittag zu Wort melden, um ihren Zinsentscheid zu verkünden. Die Bank of England dürfte dabei angesichts der jüngst höheren Inflation sowie stärkerer Lohnzuwächse im Privatsektor von einer Zinssenkung vorerst Abstand nehmen. Unterdessen ist zu erwarten, dass es um die Haushalte in Deutschland weiterhin eher schlecht bestellt ist. Der GfK veröffentlicht heute seine Schätzung für das Konsumklima, wobei die LBBW mit einer weiteren Eintrübung und einem Minus von 24 Punkten rechnen. Dies wäre der schlechteste Wert seit dem Frühjahr. Politisch wird heute in Brüssel im Kreis der EU-Staats- und Regierungschefs wohl vor allem das Thema Ukraine im Vordergrund stehen. Mit dem nahenden Amtsantritt Trumps werden die EU-Staaten bemüht sein, eine eigene Linie zu finden, um nicht von Vorgaben aus Washington überrumpelt zu werden. Zudem wird der neue Chef des europäischen Rates, der portugiesische Regierungschef Antonio Costa, auch größere Fragen rund um die zukünftige Rolle der EU auf globaler Bühne auf die Agenda setzen. Die turbulenten Ereignisse der letzten Wochen und Monate sowie die bevorstehenden Herausforderungen in den kommenden Jahren bieten für eine EU-Grundsatzdebatte auch genügend Gesprächsstoff.

18.12.2024
US-Zinssenkung: Heute oder im Januar?

 

ifo-Index enttäuscht, ZEW verbessert

Die beiden gestern veröffentlichten Umfragen unter Unternehmen (ifo-Index) und Investoren (ZEW-Index) hätten nicht unterschiedlicher ausfallen können. Die Geschäftserwartungen der Unternehmen in Deutschland sind im Dezember von dem bereits tiefen Ausgangsniveau nochmals deutlich gesunken. Das Ifo-Institut meldete einen Rückgang seines Erwartungsindex von 87 auf 84,4 Punkte. Gleichzeitig stieg der Index für die aktuelle Geschäftslage leicht an, wodurch der Gesamtindex von 85,6 auf 84,7 Punkte fiel. Marktbeobachter hatten hingegen einen leichten Anstieg prognostiziert. Im Gegensatz dazu zeigte sich unter Investoren wieder etwas Optimismus. Der Erwartungsindex des ZEW-Instituts sprang von 7,4 auf 15,7 Punkte - ein Anstieg, der von keinem der von Bloomberg befragten Analysten erwartet worden war. Dieser Optimismus spiegelt sich zumindest zu einem gewissen Teil auch im deutschen Leitindex DAX wider, der in diesem Monat erstmals die Marke von 20.000 Punkten überschritt. Trotz dieser positiven Signale steht die größte Volkswirtschaft Europas 2024 vor einem zweiten Jahr in Folge mit wirtschaftlicher Schrumpfung, wenngleich die deutsche Bundesbank eine allmähliche Erholung im Jahr 2025 prognostiziert. Zahlreiche Risiken bedrohen jedoch diese Prognose - von politischer Instabilität im Inland und in Frankreich bis hin zu den von US-Präsident Trump angedrohten Handelszöllen. Deshalb rechnet die LBBW für 2025 mit einem weiteren Rezessionsjahr. Viele der Probleme Deutschlands sind struktureller Natur, was die Aussicht auf eine schnelle Wende verringert. Automobilhersteller kämpfen seit langem mit chinesischer Konkurrenz und protektionistischen Tendenzen in der Welt, energieintensive Industrien leiden unter hohen Kosten und kleinere Unternehmen beklagen die übermäßige Bürokratie. Die Hoffnung ruht nun auf den Wahlen im Februar, die eine Wende einläuten könnten. Aber: Die Aufgaben vor uns sind erheblich und zeitaufwändig. Sie sind über viele Jahre hinweg gewachsen. Und auch die Lösungen werden erhebliche Zeit in Anspruch nehmen. Wer hofft, dass ein Regierungswechsel reicht, wird enttäuscht werden. Aber ein politischer Neustart sollte dennoch hilfreich sein. Ludwig Erhard wird der Satz zugeschrieben, dass Wirtschaftspolitik zur Hälfte Psychologie sei. Da dürfte etwas dran sein. Eine neue Regierung dürfte für eine psychologische Wende eine notwendige Bedingung sein, aber keine hinreichende.

 

Ausblick: Fed-Leitzinssenkung heute Abend oder im Januar?

Heute Abend steht der Fed-Zinsentscheid auf der Agenda. Die LBBW haltet an ihrer Außenseitermeinung fest, dass die US-Notenbank auf eine Zinssenkung verzichten wird. Zugleich betont das Researchteam der LBBW aber, dass die Zinsentscheidung an sich vermutlich nicht das Hauptaugenmerk der Marktakteure erhalten wird. Dies liegt daran, dass die beiden Fed-Entscheide im Dezember und Januar in gewissem Sinne "gekoppelt" sein dürften. Falls die Notenbanker ihren Leitzins entsprechend dem Marktkonsens bereits heute senken, dürften sie zugleich für Januar eine Pause signalisieren - und umgekehrt. Die Anleger dürfte vor allem die Frage umtreiben, ob bzw. wie stark die Fed ihre Leitzinsprojektionen nach oben anpasst. Der sogenannte "Dot Plot" avisiert bis dato Zinssenkungen um weitere 100 Bp für 2025. Dies ist deutlich mehr als die Finanzmarktakteure aktuell erwarten. Falls sich der "Dot Plot" nur geringfügig nach oben verschiebt oder gar unverändert bleibt, dürfte dies die vorläufig unterbrochene Erholungstendenz am US-Rentenmarkt neuerlich beleben. Eine stärkere Anpassung der Projektionen bärge aus Sicht der LBBW  demgegenüber das Potenzial, den zwischenzeitlich eingeschlafenen "Trump-Trade" am Treasurymarkt wiederaufleben zu lassen.

17.12.2024
Start in die Woche der Notenbanken

 

US-Anleger positiv gestimmt

Diese Woche stehen gleich drei Zinsentscheide an: Die Fed, Bank of Japan und die Bank of England werden ihre geldpolitischen Entscheidungen verkünden. In Erwartung weiter sinkender Zinsen waren die Börsianer jenseits des Atlantiks in Kauflaune. Einer Senkung um 25 Basispunkte liegt auf Basis der impliziten Leitzinserwartungen derzeit eine Wahrscheinlichkeit von über 97 % zugrunde.  Insbesondere die Dot-Plot-Prognosen der Fed-Mitglieder dürften dann am Mittwoch weitere Klarheit hinsichtlich des Ausblicks auf das nächste Jahr bringen. Der S&P 500 beendete den Tag entsprechend mit einem Plus von 0,38 % und 6.074 Zählern. Ganz anders verlief der gestrige Handelstag in Europa. Den deutschen Anlegern machten vor allem maue Konjunkturdaten aus dem Reich der Mitte zu schaffen, weshalb die Risikobereitschaft spürbar abnahm. Der DAX verlor 0,45 % und schloss bei 20.314 Punkten. Der Euro Stoxx 50 verlor ebenso 0,42 % und beendete den Tag mit 4.947 Zählern.

 

Bitcoin steigt auf neues Rekordhoch

Der Bitcoin eilte in den letzten Wochen ungebremst von einem Rekordhoch zum nächsten. Im Verlauf des gestrigen Handelstages überschritt der Kurs zeitweise die Marke von 106.000 USD. Haupttreiber ist nach wie vor der Ausblick auf eine kryptofreundliche US-Regierung unter Donald Trump. Jener bekräftige in der vergangenen Woche in einem Interview, dass er eine strategische Bitcoin-Reserve der USA anstrebe. Seit Jahresbeginn stieg der Kurs der Kryptowährung Bitcoin um 140 % an. Seit der US-Präsidentschaftswahl im November bis heute gerechnet liegt das Plus bei knapp 50 %.

 

Heute viele Veröffentlichungen

Auch am heutigen Dienstag stehen wieder einige Makro-Veröffentlichungen auf der Agenda. Heute Morgen wird das deutsche ifo-Institut den Geschäftsklimaindex für den Monat Dezember publizieren. Die Landesbank Baden-Württemberg rechnet mit einem leichten Rückgang von zuletzt 85,7 auf 85,5 Zähler. Ebenso schätzt die LBBW leicht rückläufige Werte für die Erwartungskomponente und den Teilindex der Lage. Im Anschluss folgt der ZEW-Index, ebenfalls für den Dezember. Die LBBW prognostiziert einen Rückgang des Konjunkturbarometers von 7,4 auf 5,0 Punkte. Jenseits des Atlantiks erwarten uns heute Nachmittag dann die Einzelhandelsumsätze für den Monat November. Die Prognose der LBBW liegt bei unverändert +0,4 % im Vergleich zum Vormonat. Am Mittwoch steht dann schließlich der Zinsentscheid der Fed an, während die Bank of Japan und die Bank of England am Donnerstag folgen.

16.12.2024
Scholz stellt Vertrauensfrage

 

Reste-Ampel geht in letzte Phase

In Berlin ertönt heute der Schlussakkord für die Reste der einstigen "Ampel-Koalition": Der Bundestag soll Bundes-kanzler Olaf Scholz das Vertrauen aussprechen, bzw. eben nicht. Scholz hat die Vertrauensfrage gestellt, um durch eine verlorene Abstimmung vorgezogene Neuwahlen herbeiführen zu können. Läuft alles nach Plan, wird Scholz nach der Abstimmungsniederlage den Bundespräsidenten bitten, den Bundestag vorzeitig aufzulösen und für den 23. Februar Neuwahlen anzusetzen. Der Wahlkampf wird dabei absehbar von der schlechten Lage der deutschen Wirtschaft dominiert werden. Aber auch der Krieg in der Ukraine oder die Migration könnte zu einem wahlentscheidenden Thema werden.

 

Bundesbank sieht schwarz

Traditionell stellen die nationalen Notenbanken im Anschluss an die letzte EZB-Sitzung des Jahres ihren Ausblick für die Konjunktur ihres jeweiligen Heimatlandes vor. Die Bundesbank stellt dabei für Deutschland wenig Erbauliches in Aussicht. Sie rechnet mit einem BIP-Wachstum von 0,2 %. Auch in den Folgejahren ist mit 0,8 % (2026) und 0,9 % (2027) eher konjunkturelle Magerkost angesagt. Überdies überwiegt für diese Prognose nach der Einschätzung der Bundesbank das Abwärtsrisiko. Beeinträchtigt wird das Wirtschaftswachstum sowohl von konjunkturellen als auch strukturellen Hemmnissen.

 

Frankreich: Bayrou neuer Premier, Rating gesenkt

Erheblichen Hemmnissen steht auch Frankreich gegenüber. Vor allem seine Staatsfinanzen sind in einem besorgniserregenden Zustand. Nach dem Sturz von Premierminister Michel Barnier durch ein Misstrauensvotum zu Anfang Dezember hatte es Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eilig. Mit Francois Bayrou soll nun ein altgedienter Zentrist die neue Regierung bilden und einen Haushaltsentwurf durch das Parlament bringen. Zu beneiden ist der 73-jährige um seine neue Aufgabe nicht. Seine Mehrheit wird er unter den gemäßigten Kräften links und rechts in der Nationalversammlung suchen müssen, ohne dabei in Sachen Haushaltskonsolidierung viele Zugeständnisse machen zu können. Die Ratingagentur Moody's hat offenbar nicht allzu viel Vertrauen in die Fähigkeiten der neuen Regierung. Sie senkte am Freitagabend ihr Rating Frankreichs von Aa2 auf Aa3 unter Verweis auf das anhaltend hohe Defizit des Staatshaushalts und die geringe Aussicht auf eine Besserung. Der Ausblick für das Rating ist zunächst stabil.

 

Konjunkturindikatoren aus dem Euroraum

Der Datenkalender ist heute reich befüllt. Mit der vorläufigen Berechnung für die Einkaufsmanagerindizes in Deutschland, Frankreich und dem Euroraum gibt es sogar ein kleines Highlight. Voraussichtlich gibt es zudem neue Zahlen zur Lohnentwicklung im Euroraum. Zahlen, auf die auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde einen Blick werfen dürfte. Sie weilt zur Stunde in Litauen, um den zehnten Jahrestag der Einführung des Euro in der Baltenrepublik zu würdigen.

13.12.2024
Notenbanken liefern Weihnachtsgeschenke

 

Starke Zinssenkung in der Schweiz

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) lockerte gestern ihre Geldpolitik überraschend stark weiter und senkte ihren Schlüsselsatz zum vierten Mal in Folge. Der SNB-Leitzins wurde um 0,5 Prozentpunkte auf 0,5 % gesenkt. Der Schweizer Franken wertete in einer ersten Reaktion gegenüber dem Euro spürbar ab. Die SNB verwies in ihrer Begründung auf den nochmals deutlich niedrigeren Inflationsdruck. Die bedingten Inflationsprognosen wurden abermals nach unten genommen. Der explizite Hinweis auf mögliche weitere Zinssenkungen in den nächsten Quartalen ist in der aktuellen Lagebeurteilung allerdings nicht mehr enthalten. Vielmehr wollen die Währungshüter die Lage weiter "genau beobachten". Die niedrige Inflation in Verbindung mit der verhaltenen Konjunkturentwicklung und dem starken Schweizer Franken lassen Spielraum für eine weitere Reduktion des Leitzinses. Beim nächsten Zinsentscheid im März wird nach Einschätzung der LBBW eine weitere Senkung des Leitzinses folgen, allerdings nur um 25 Basispunkte. SNB-Chef Martin Schlegel signalisierte darüber hinaus, dass auch Negativzinsen nicht ausgeschlossen seien.

 

Auch die EZB hat geliefert

Der gestrige Zinsentscheid der EZB war relativ unspektakulär. Eine Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte war unter den Analysten angesichts trüber Konjunkturaussichten und abnehmender Inflationssorgen bereits ausgemachte Sache gewesen. Nach der nunmehr vierten Senkung in diesem Jahr liegt der Einlagesatz bei 3,0 % - dieser Zinssatz gilt mittlerweile als Leitzins für den Euroraum. Im Mittelpunkt des Interesses standen daher die aktualisierten Wachstums- und Inflationsprojektionen sowie der Ausblick für 2027. Während die EZB im September noch ein Wachstum von 1,3 % bis 2025 prognostizierte, ist nunmehr ein Plus von 1,1 % zu erwarten. Für 2026 wird ein Plus von 1,4 % (bisher: 1,5 %) erwartet, für 2027 dann von 1,3 %. Die projizierte Erholung beruht hauptsächlich auf steigenden Realeinkommen - die den privaten Haushalten höhere Konsumausgaben ermöglichen sollten - sowie höheren Unternehmensinvestitionen. Diese leichten Abwärtsrevisionen nähren Hoffnungen auf weitere Lockerungen der geldpolitischen Zügel zur Stützung der Konjunktur in den kommenden Quartalen. Die Inflation dürfte bis 2027 ungefähr auf dem aktuellen Niveau nahe 2 % bleiben. Käme es so, dann wäre nicht mehr viel Luft für Zinssenkungen. Die nächste Zinssitzung der Währungshüter ist für den 30. Januar geplant. Die LBBW rechnet weiterhin mit einer erneuten Zinssenkung der EZB. Bereits vor dem EZB-Zinsentscheid haben die DAX-Anleger keine großen Engagements gewagt. Der deutsche Leitindex notierte auch danach kaum verändert bei 20.426 Zählern und lag damit knapp unter seinem jüngsten Rekordhoch von 20.462 Punkten. Der Euro Stoxx 50 ging ebenso minimal fester aus dem Handel. Während der Euro weiter an Boden verlor, rentierten die zehnjährigen Bundesanleihen bei 2,2 % und damit rund 10 Basispunkte höher als vor Bekanntgabe der Zinsentscheidung.

 

Deutsche Exportdaten im Fokus

Neben der Veröffentlichung der US-amerikanischen Importpreise und Daten zur Industrieproduktion im Euroraum fällt der Blick heute auch auf Großbritannien. Dort stehen das GfK Verbrauchervertrauen, die Industrieproduktion sowie die Entwicklung des monatlichen Bruttoinlandsprodukts auf der Agenda. Die Wirtschaft könnte im Oktober um 0,1 % gegenüber dem Vormonat gewachsen sein. In Deutschland dürften die Exporte im Oktober erneut gesunken sein. Die Konsensprognose beziffert einen Rückgang von 2,0 % im Vergleich zum Vormonat. Im September fielen die Ausfuhren bereits um 1,7 %.

12.12.2024
Nasdaq erstmals über 20.000 Punkte

 

Zalando will About You übernehmen

Die Aktienmärkte tendierten gestern freundlich. Der DAX legte um 0,34 % zu, der S&P 500 um 0,82 %. Im Rallymodus waren Wachstumstitel: Die Nasdaq avancierte um 1,77 % und überwand erstmals die Marke von 20.000 Punkten; Tesla erreichte ein neues Allzeithoch. Hierzulande verzeichnete mit About You ein Titel aus der zweiten Reihe den größten Kurssprung mit einem Plus von 67 %: Das DAX-Mitglied Zalando möchte den kleineren Wettbewerber für 6,50 Euro je Aktie übernehmen. Da sich Zalando bereits mit den Hauptaktionären geeinigt hat, steht einer Übernahme nichts mehr im Wege. Zalando investiert hierfür über 1,1 Mrd. Euro. Zunächst gab die Zalando-Aktie um bis zu 9 % nach, erholte sich bis zum Handelsschluss jedoch wieder. Mit Inditex stand ein weiterer Konsumtitel im Fokus: Die Aktie des in Spanien beheimateten Zara-Eigentümers gab um 6,5 % nach. Die Erlöse im dritten Quartal waren wegen der Euro-Schwäche unter den Erwartungen ausgefallen.

 

Zinspause ante portas

Das US-Arbeitsministerium veröffentlichte gestern Nachmittag den US-Konsumentenpreisindex für November 2024. Demnach sind die US-Konsumentenpreise im abgelaufenen Monat in saisonbereinigter Rechnung um 0,3 % gegenüber dem Vormonat angestiegen. Dies fiel im Rahmen der Erwartungen aus. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist das der zweite Anstieg in Folge; von 2,4 % im September auf 2,6 % im Oktober und 2,7 % im November. Der Desinflationstrend hat also kurz vor dem Erreichen des Fed-Inflationsziels zumindest eine Pause eingelegt. Die Preisaufwärtstendenzen dürften 2025 aufgrund der von Donald Trump angedrohten Erhöhungen der US-Einfuhrzölle merklich zunehmen. Diese Argumente wird die US-Notenbank sorgsam abwägen. Nach einer weiteren Leitzinssenkung dürften die US-Geldpolitiker wohl erst einmal eine Zinspause einläuten, um die weitere Entwicklung abzuwarten.

 

Der Jahresschlussakkord ertönt

Bevor die Fed kommende Woche an der Reihe ist, läuten heute die SNB und die EZB den Jahresschlussakkord der Notenbank-Zinsentscheide ein. Die Euro-Währungshüter steuern klar auf ihre vierte Zinssenkung im laufenden Jahr zu. Die gemäßigte Inflationsentwicklung in Euroland hält die Tür für einen "großen" EZB-Zinsschritt auf der anstehenden Ratssitzung zwar ein Stück weit offen. Eine Senkung um 25 Basispunkte erscheint jedoch deutlich wahrscheinlicher. Dies entspricht auch dem Marktkonsens gemäß der Terminsätze am Geldmarkt. Es wird spannend zu hören sein, ob EZB-Chefin Lagarde vor überzogenen Erwartungen bezüglich des Ausmaßes weiterer geldpolitischer Lockerungsschritte 2025 warnt. Einstweilen haltet die LBBW ihrer Prognose fest, dass der Einlagesatz bis Ende 2025 unter die 2 %-Marke fallen wird. Auch die Schweizer Notenbank dürfte heute eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte beschließen.

11.12.2024
Alphabet gelingt ein Quantensprung

 

Medizintechnikwerte gesucht

Am deutschen Aktienmarkt standen die Zeichen gestern auf Konsolidierung, da die weitgehend antizipierten Zinssenkungen der beiden großen Notenbanken noch nicht ganz in trockenen Tüchern sind. Der DAX gab 0,1 % auf 20.329 Punkte ab, der Euro Stoxx 50 verlor 0,7 % auf 4.952 Zähler. Auffällig waren die Kursgewinne der Medizintechnik-Aktien, die jeweils auf Unternehmensmeldungen beruhten. Bei Sartorius wurde der Antritt des neuen Vorstandschefs gefeiert, während Siemens Healthineers eine größere Übernahme abschloss. Qiagen profitierte von Kaufempfehlungen, Merck von positiven Studiendaten zu einem Krebsmedikament. Kursgewinne verzeichneten auch die Autowerte, da die EVP-Fraktion im EU-Parlament das strikte Verbrennerverbot bei Neuzulassungen ab 2035 aufheben und die vorgesehenen strikten CO2-Grenzwerte von 2025 auf 2027 verschieben möchte.

 

Alphabet-Aktien legen kräftig zu

An der Wall Street gaben die Kurse in der Summe ebenfalls leicht nach. Der S&P 500 verlor 0,3 % auf 6.035 Punkte, der Nasdaq-Index 0,2 % auf 19.687 Zähler. Im Mittelpunkt standen die beiden Alphabet-Aktiengattungen. Der Internetkonzern stellte einen neuen Quantencomputer-Chip vor, der mit 105 Qubits arbeitet. Theoretisch kann dieser in 5 Minuten Rechenoperation vornehmen, die auf klassischen Rechnern länger dauern würden als das Universum alt ist. Noch wichtiger ist aber, dass diese Technologie mit einer wesentlich verbesserten Fehlerkorrektur arbeitet. Ein Plus von 5,6 % bei Alphabet standen 2,7 % Minus bei Nvidia gegenüber, denn Quantencomputer könnten zukünftig eine große Rolle bei KI-Berechnungen spielen. Auch andere Chipwerte gerieten dadurch unter Druck. Gut 10 % gab Moderna ab. Brokerhäusern zufolge sei gerade keine gute Zeit für Impfstoffhersteller (mit einem Impfskeptiker als Gesundheitsminister).

 

Butterpreis treibt die Geldentwertung

Deutschlands Inflationsrate ist im November auf 2,2 % angestiegen, das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Besonders stark stiegen Lebensmittelpreise, wobei Butter mit fast 39 % Plus hervorstach. Aufgrund von Basiseffekten wird die Geldentwertung zunächst über der 2%-Marke bleiben. Die EZB sollte sich davon aber nicht beeindrucken lassen und am Donnerstag ihren nächsten Leitzins-Senkungsschritt vornehmen. Als Schritt zur Sicherung der Kaufkraft will die SPD eine Verlängerung der Mietpreisbremse verstehen, die sie heute in den Bundestag einbringen wird. Neue Wohnungen entstehen dadurch allerdings nicht.

 

US-Inflation im Fokus

Heute Nachmittag kommen Inflationszahlen aus den USA. Die LBBW erwartet auf Monatsbasis einen Anstieg der Verbraucherpreise um 0,3 %. Dieser Wert würde einer weiteren Zinssenkung durch die Federal Reserve noch in diesem Jahr nicht entgegenstehen, zumal die Indikatoren für die US-Konjunktur (Einkaufsmanager-Indizes, Arbeitsmarktbericht) zuletzt gemischte Signale ausgesandt hatten. Bundeskanzler Scholz wird beim Bundestag das Stellen der Vertrauensfrage offiziell ankündigen, deren absehbares Scheitern die geplanten Neuwahlen herbeiführen wird. Weniger klar geht es in Südkorea zu: Die Opposition will im Parlament einen zweiten Anlauf zur Einleitung der Amtsenthebung des Präsidenten nehmen. Frankreich soll zügig eine neue Regierung bekommen. Präsident Macron verhandelt mit allen Parteien außer Rechtspopulisten und Linksradikalen über eine Art Nichtangriffspakt.

10.12.2024
Noch nie war der DAX so wertvoll wie gestern

 

Von Rekord zu Rekord

Gestern erreichte der DAX im Handelsverlauf zunächst ein neues Rekordhoch und näherte sich der Marke von 20.500 Punkten. Die anfänglichen Gewinne schmolzen jedoch schnell dahin. Ein sechstes Schlusskursrekordhoch in Folge wurde verweigert. Insgesamt bleibt die Stimmung an den Märkten zurückhaltend, da wichtige Ereignisse bevorstehen: Am Mittwoch werden die US-Inflationsdaten veröffentlicht, und am Donnerstag entscheidet die Europäische Zentralbank (EZB) über die Zinspolitik. In der darauffolgenden Woche steht außerdem die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed an.

 

Japans Wirtschaft wächst

Japans Wirtschaft wuchs im dritten Quartal stärker als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt stieg von Juli bis September im Jahresvergleich um 1,2 %, wie aus Regierungsdaten hervorging. Im Vorfeld dieser Veröffentlichung war ein Plus von 0,9 % prognostiziert worden. Die Exporte fielen weniger stark als erwartet. Im Vergleich zum zweiten Quartal ergab sich ein Wachstum von 0,3 % statt der zunächst gemeldeten 0,2 %. Diese Daten könnten der Bank of Japan (BoJ) helfen, die eine Zinserhöhung für Ende des Jahres signalisiert hatte. Im September blieb der Leitzins bei 0,25 %, da die BoJ eine moderate Erholung der Wirtschaft erwartet. Experten rechnen mit einer weiteren Zinserhöhung im Dezember nach den Anhebungen im März und Juli.

 

Teuerung in China rückläufig

Die Entwicklung der Inflation in China war im November überraschend rückläufig. Wie das Statistikamt in Peking gestern mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 0,2 %. Volkswirte hatten hingegen durchschnittlich mit einem Anstieg der Teuerungsrate von 0,3 % im Oktober auf 0,4 % im November gerechnet. Auch die Produzentenpreise standen weiterhin unter Druck und sanken im November um 2,5 %. Dies fiel jedoch etwas moderater aus als befürchtet. Die Zahlen verdeutlichen insgesamt erneut, dass die Konjunkturmaßnahmen der chinesischen Regierung nur langsam greifen. Das Land kämpft seit längerem mit einer schweren Immobilienkrise und einer hohen Jugendarbeitslosigkeit. Zusätzlich könnte die Wirtschaft weiter unter Druck geraten, falls der designierte US-Präsident Donald Trump seine Ankündigung umsetzt, hohe Einfuhrzölle auf Waren aus China zu erheben.

 

Jerome Powell bleibt im Amt

Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, muss sich nach der Amtsübernahme durch Donald Trump offenbar vorerst keine Sorgen um seinen Posten machen. In einem Interview mit NBC erklärte der zukünftige Präsident, dass er keine Absicht habe, den Fed-Chef auszutauschen. Auf die entsprechende Frage antwortete Trump: "Nein, ich denke nicht. Ich sehe keinen Grund dafür." Powells Amtszeit läuft planmäßig bis Mai 2026.

 

Heute im Fokus

Um 8:00 Uhr veröffentlicht das Statistische Bundesamt die endgültigen Ergebnisse zur deutschen Inflation im November. Die vorläufigen Zahlen sahen den Anstieg der Verbraucherpreise bei 2,2 %. Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie (Kerninflation) wird auf 3 % beziffert. Gegenüber dem Vormonat gibt es wohl leichte Anstiege: Im Oktober lag die Inflation bei 2,0 %, die Kerninflation bei 2,9 %.

09.12.2024
Licht und Schatten in der Welt

 

Erholung nach Streik und Hurrikane

Das US-Arbeitsministerium veröffentlichte am Freitagnachmittag seinen Bericht für November 2024. Demnach schuf die US-Wirtschaft im abgelaufenen Monat 227 Tausend neue Stellen und damit etwas mehr als allgemein erwartet. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche "Herstellung von Transportmitteln" ist infolge der Niederlegung des Streiks beim Flugzeugbauer Boeing um 32 Tausend angestiegen. Zieht man diesen Effekt gedanklich ab und berücksichtigt zudem, dass nach dem Wüten der Hurrikane Helene und Milton im Südosten der Vereinigten Staaten dort mittlerweile viele Arbeitnehmer an ihren Arbeitsplatz zurückgegehrt sein dürften, sieht der Beschäftigungsanstieg weniger beeindruckend aus. Darüber hinaus ist die in einer getrennten Umfrage ermittelte Arbeitslosenquote von 4,1 % im Oktober auf 4,2 % im November angestiegen. Da aber die durchschnittlichen Stundenlöhne den zweiten Monat in Folge mit einer Veränderungsrate von 0,4 % gegenüber dem Vormonat anzogen, dürfte die US-Notenbank auf ihrer Gremiensitzung am 17./18. Dezember noch zögern, ihren Leitzins erneut zu senken. Die LBBW sieht  eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinssenkung auf der Sitzung des Offenmarktausschusses im Januar. Die Marktteilnehmer haben die Einschätzung der LBBW offenbar nicht geteilt. Nach der Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichtes sind die Renditen von Emissionen des US-Schatzamtes mit zweijähriger Restlaufzeit um sieben Basispunkte auf 4,09 % gefallen, und die Wahrscheinlichkeit für eine US-Leitzinssenkung im Dezember 2024 ist ausweislich der Terminnotierungen von 68 % auf 87 % geklettert.

 

Deutschland: Produktion schrumpft

Das Statistische Bundesamt hat am Freitag gemeldet, dass die Produktion im Produzierenden Gewerbe im Oktober in saisonbereinigter Rechnung um 1,0 % gegenüber dem Vormonat gesunken ist. Im September ging die Erzeugung den revidierten Angaben zufolge um 2,0 % im Monatsvergleich zurück. Der neuerliche Rückgang der Erzeugung im Produzierenden Gewerbe ist vornehmlich auf eine geringere Produktion der Energieversorger und der Automobilunternehmen zurückzuführen. Den Start in das Schlußquartal 2024 hat das Produzierende Gewerbe damit verpatzt. Statt der weithin erwarteten Erholung nach dem kräftigen Rückgang aus dem Vormonat gab es einen weiteren Dämpfer. Ein halbwegs versöhnlicher Jahresabschluß wird damit für die deutsche Wirtschaft insgesamt unwahrscheinlicher. Und wenn man ins nächste Jahr blickt, werden die Aussichten erst einmal nicht besser angesichts eines drohenden Handelskonflikts mit dem wichtigsten Handelspartner USA.

 

Mercosur-Abkommen unterzeichnet

Die EU-Kommission hat sich mit den Mercosur-Staaten auf ein Freihandelsabkommen geeinigt. Es muss auf Seiten der EU noch vom EU-Parlament und dem Ministerrat angenommen werden. Der französische Präsident Emmanuel Macron lehnt das Abkommen - wohl aus Rücksichtnahme auf die Interessen der französischen Bauern - jedoch ab. Somit ist das Zustandekommen der größten Freihandelszone der Welt noch nicht in trockenen Tüchern. Derweil haben am Sonntag in Syrien Rebellen in einen Blitzvorstoß die Hauptstadt Damaskus eingenommen. Der Präsident Baschar al-Assad ist nach Moskau geflohen, wo er politisches Asyl erhalten hat. Politische Beobachter werten den Sturz al-Assads als Rückschlag für die Verbündeten Russland und Iran.

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Disclaimer: Hierbei handelt es lediglich um allgemeine Marktinformationen. Diese wurden von der Hypo Vorarlberg erstellt und beruhen auf allgemein zugänglichen öffentlichen Informationen, welche die Hypo Vorarlberg als zuverlässig erachtet. Die in dieser Publikation enthaltenen Empfehlungen sind nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt worden und unterliegen auch nicht dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen.

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