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Mit der Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) erweitert die EU die Pflichten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und schafft EU-weit standardisierte Reportinganforderungen.
Während europaweit bisher ca. 11.600 Unternehmen von der Pflicht zur nichtfinanziellen Berichterstattung betroffen waren, werden künftig ca. 49.000 Unternehmen berichtspflichtig sein. Das bedeutet, dass auch viele mittelständische Unternehmen detaillierte Daten zum Thema ESG veröffentlichen müssen. Und: Selbst kleinere Firmen, die aktuell noch keinen regulatorischen Anforderungen unterliegen, sehen sich seitens der Märkte, des Kundenkreises und der Mitarbeitenden verstärkt damit konfrontiert, aufzuzeigen, inwiefern sie ökologisch, sozial und wirtschaftlich verantwortlich agieren. Zudem spielen diese Daten in nächster Zeit auch aufgrund regulatorischer Anforderungen bei der Kreditvergabe durch Banken eine immer größere Rolle.
Daher sind auch wir bei der Hypo Vorarlberg auf die Verfügbarkeit verlässlicher Nachhaltigkeitsdaten von Unternehmen angewiesen. Wir benötigen die ESG-Daten kreditnehmender Unternehmen für die verpflichtende eigene Risikobeurteilung, die Erfüllung der Aufsichtspflichten sowie für die Information gegenüber ESG-orientierten Investierenden.
Für die Erhebung dieser Daten beteiligt sich die Hypo Vorarlberg am ESG-Fragebogen OeKB ESG Data Hub der Österreichischen Kontrollbank.
Fragen & Antworten
ESG-Risiken
ESG steht für die englischen Begriffe „Environment“ (E), „Social“ (S) und „Governance“ (G).
Gemeint sind also die drei Nachhaltigkeitsaspekte „Umwelt“, „Soziales“ und „verantwortungsvolle Unternehmensführung“. Diese umfassen eine Vielzahl von nicht-finanziellen Faktoren wie Klimaschutz, Biodiversität, Achtung von Menschenrechten, Steuerehrlichkeit und Verhinderung von Korruption. Mithilfe von ESG-Daten kann die Nachhaltigkeit einer Investition oder eines Unternehmens sowie deren potenzielle Gefährdung durch ESG-Risiken ermittelt werden.
Für Unternehmen bilden ESG-Daten zudem die Grundlage für die Definition von Nachhaltigkeitszielen sowie einer Nachhaltigkeitsstrategie und unterstützen dabei, deren Umsetzung zu verfolgen.
Gemäß dem Leitfaden der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken bezeichnen ESG-Risiken Ereignisse oder Bedingungen in Bezug auf Nachhaltigkeitsfaktoren, deren Eintreten tatsächlich oder potenziell wesentliche negative Auswirkungen auf den Wert von Vermögenswerten bzw. auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Reputation eines Unternehmens haben könnte.
Ein besonderer Fokus liegt momentan auf Klimarisiken, also Risiken, die aus dem Klimawandel entstehen und durch diesen verstärkt werden. Aus der Folge von Klimaveränderungen nehmen Extremwetterereignisse wie Hochwasser und Hitzeperioden zu, während die Entwicklung hin zu einer CO2-ärmeren Wirtschaft veränderte politische Rahmenbedingungen (z.B. CO2-Steuer) sowie veränderte Märkte und gesellschaftliche Erwartungen (z.B. Kundenverhalten, Rohstoffpreise) ergibt.
Beim Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft kommt Banken und Unternehmen eine zentrale Schlüsselrolle zu. Vonseiten der Märkte wird von Unternehmen erwartet, dass sie Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und nachhaltig wirtschaften. ESG-Daten bilden die Grundlage dafür, dass einem Unternehmen die Transformation in Richtung Nachhaltigkeit gelingt.
Der ESG-Fragebogen der Hypo Vorarlberg
ESG-Kriterien spielen eine immer größere Rolle, um die Nachhaltigkeit eines Unternehmens sowie die potenziellen Auswirkungen von ESG-Risiken auf eine Investition oder ein Unternehmen bewerten zu können.
Vonseiten der Aufsicht werden Banken verstärkt dazu aufgefordert, Nachhaltigkeitsrisiken bei der Kreditvergabe und -überwachung zu berücksichtigen und in den gesamten Risikomanagementprozess einzubeziehen. Auch zur Gewährleistung von Transparenz gegenüber eigenen Investorinnen und Investoren werden ESG-Daten benötigt. Daher sind auch wir bei der Hypo Vorarlberg auf die Verfügbarkeit verlässlicher Nachhaltigkeitsdaten von Unternehmen angewiesen.
Um unseren Kundinnen und Kunden bei der Datenerfassung maximale Effizienz, minimale Bürokratie sowie höchste Datenschutz- und Sicherheitsstandards zu bieten, haben wir uns für die Nutzung der Onlineplattform OeKB > ESG Data Hub entschieden. Hier geht es zum OeKB > ESG Data Hub: www.oekb-esgdatahub.com
Zentrales Feature des kostenlosen digitalen Tools ist ein allgemeiner ESG-Fragebogen, der abteilungsübergreifend bearbeitet und einmal ausgefüllt, allen auf der Plattform akkreditierten Banken zur Verfügung gestellt werden kann. Der Fragebogen punktet mit einfachen Fragestellungen, Branchenvergleichsmöglichkeiten sowie hoher Benutzerfreundlichkeit in der Anwendung. Dabei ist die Anzahl der Fragen stets auf die jeweilige Unternehmensgröße und -branche angepasst. Beim Ausfüllen hilft zudem das OeKB > ESG Data Hub Handbuch, welches auch Infos dazu liefert, wie man zu den erforderlichen Daten kommt.
Die im Rahmen des Fragebogens des OeKB > ESG Data Hub erhobenen Daten werden von uns für die eigene Beurteilung und Steuerung von Risiken verwendet. Zudem kommen wir damit unseren Pflichten gegenüber der Aufsicht nach und können gegenüber ESG-orientierten Investorinnen und Investoren Informationen bereitstellen.
Um unsere Auswertungen auf Basis aktueller Informationen durchführen zu können, benötigen wir eine jährliche Aktualisierung des Fragebogens.
Wenn möglich, sollten Daten auf Einzelunternehmensebene übermittelt werden, da uns diese eine genauere Bewertung ermöglichen.
Wir bitten Sie, uns nach Möglichkeit einen vollständig befüllten Fragebogen zu übermitteln. Sollten manche Daten zum Zeitpunkt der Beantwortung noch nicht verfügbar sein bzw. erst später erhoben werden, können diese bei der nächsten Aktualisierung des Fragebogens ergänzt werden.
Ausführliche Informationen zum OeKB > ESG Data Hub gibt es unter www.oekb-esgdatahub.com. Sollten Sie Fragen zur Plattform, zur Registrierung oder zum Fragebogen haben, nehmen Sie bitte Kontakt mit dem OeKB > ESG Data Hub Team per E-Mail an support@oekb-esgdatahub.com oder telefonisch unter +43 1 53127-1312 auf.
Bei Fragen zum Thema können Sie auch gerne auf Ihre Beraterin oder Ihren Berater bei der Hypo Vorarlberg zukommen. Wir sind gerne für Sie da.
Informationen für KMU
Zur Entlastung von KMU sind Anzahl und Detailtiefe der Fragen an die Größe eines Unternehmens (basierend auf Mitarbeiterzahl, Umsatz und Bilanzsumme) angepasst. Manche Fragen richten sich primär an Großunternehmen – diese sind für KMU optional, können aber auf freiwilliger Basis ebenfalls beantwortet werden.
Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema ESG ist für alle Unternehmen wichtig, die vorausschauend agieren und Risiken aus den Bereichen Umwelt“, „Soziales“ und „verantwortungsvolle Unternehmensführung“ zukunftsorientiert steuern möchten. Nur wer Daten erfasst, kann diese mit anderen vergleichen, Verbesserungspotenziale erkennen und auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben. Deshalb ist der zeitnahe Beginn der Sammlung von ESG-Daten für jedes Unternehmen empfehlenswert. Alle – auch KMU, die noch (länger) nicht berichtspflichtig sind und beim Thema Nachhaltigkeit vielleicht erst am Anfang stehen – erhalten so eine wichtige Orientierung. Darüber hinaus können auch Unternehmen, die selbst nicht der Pflicht zur nichtfinanziellen Berichterstattung unterliegen, indirekt über ihre Wertschöpfungskette von dieser betroffen sein.