Es gibt kaum ein anderes europäisches Land, in dem Erbschaften so entscheidend für den Aufstieg im sozialen Gefüge sind wie in Österreich. Genauer gesagt sind sie mehr als doppelt so wichtig für den Aufbau von Vermögen wie Einkommen – und in Zukunft werden sie sogar noch relevanter werden. Denn: Die Zahl der Erbschaften wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach bis 2043 verdoppeln.
Sie zählen auch zu diesen zukünftigen Erblassern, möchten Ihre Nachkommen gut versorgt wissen und daher Ihren Nachlass regeln? Diese 3 Top-Tipps von Stephan Bohle, Leiter Private Banking bei der Hypo Vorarlberg sowie 10 weitere Tipps helfen Ihnen dabei!
Darauf sollten Sie jedenfalls achten: 10 weitere Tipps
Tipp Nr. 1: Rechtzeitig planen Es braucht Zeit ein Testament, das allen Ihren Wünschen und Vorstellungen gerecht wird, zu verfassen bzw. verfassen zu lassen. Sie sollten sich daher besser früher als später mit dem Thema auseinandersetzen. Überlegen Sie in Ruhe, was mit Ihrem Vermögen passieren soll. Und: Sprechen Sie mit Ihren potenziellen Erben über Vorstellungen und Wünsche sowie die von Ihnen getroffenen Entscheidungen. | |
Tipp Nr. 2: Gesetzliche Vorgaben prüfen Auch wenn Sie kein Testament haben, ist Ihre Erbfolge „geregelt“. Denn dann greift automatisch die gesetzlich festgelegte Erbfolge. In Österreich kommt dabei das Parentel- bzw. Liniensystem zu tragen. Informieren Sie sich daher genau, wie dieses funktioniert und prüfen Sie, ob das zu Ihren Vorstellungen passt. | |
Tipp Nr. 3: Ansprüche auf Pflichtanteile beachten Auch wenn Sie in Ihrem Testament von der gesetzlich geregelten Erbfolge abweichen wollen, sollten Sie wissen, dass bestimmte nahe Angehörige (Kinder, Ehegattin oder -gatte, eventuell auch Enkel oder Eltern) einen Pflichtteilsanspruch haben. Das bedeutet: Wenn diese es einfordern sollten, steht ihnen zwingend zumindest die Hälfte des gesetzlichen Erbteils zu. | |
Tipp Nr. 4: Über den Nachlass Klarheit verschaffen Wissen Sie wie groß Ihr Vermögen wirklich ist? Die meisten Menschen tun das nicht. Geht es an die Planung der Nachlassregelung, ist das aber unerlässlich. Um sich einen vollständigen Überblick über Ihre Finanzen und Sachwerte zu verschaffen, muss daher eine Vermögensaufstellung her. Dafür arbeiten Sie am besten mit einer Liste. | |
Tipp Nr. 5: Ans Schenken denken Das Thema Wiedereinführung der Erbschaftssteuer wird in Österreich in der Politik immer wieder diskutiert. Deshalb – und auch weil es für die potenziellen Erben eine wichtige Unterstützung sein kann – kann es Sinn machen, Wohnungen oder Häuser schon zu Lebzeiten zu übergeben. Auch eine stückweise Übertragung der Immobilien kann überlegt werden. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass ab einer Schenkung von 50.000 Euro eine Schenkungsmeldung an das Finanzamt gemacht werden muss. | |
Tipp Nr. 6: Eigene Vorsorge bedenken Bei allen Überlegungen rund um Schenkungen zu Lebzeiten und einer (vermeintlich) vorausschauenden steueroptimierten Planung, sollten Sie auch an Ihre Absicherung im Alter und im Pflegefall denken. Ihre eigene Versorgung muss immer an erster Stelle stehen. | |
Tipp Nr. 7: Vorkehrungen für den Notfall treffen An den Erbfall zu denken ist wichtig, aber nicht alles. Treffen Sie auch Vorkehrungen für den Fall, dass Sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für sich selbst handeln können. Will heißen: Kümmern Sie sich um Vorsorge- und Bankvollmachten. | |
Tipp Nr. 8: Digitalen Nachlass regeln Nach Ihrem Tod gehen elektronische Daten und Geräte an Ihre Erben über. Doch ohne entsprechende Vorkehrungen erhalten diese keinen Zugang. Deshalb sollten Sie eine Übersicht mit Ihren Nutzerkonten und Passwörtern für soziale Medien, Mailingdienste und Co – nicht jedoch zum Beispiel für Ihr Onlinebanking – an einem sicheren Ort hinterlegen und gegebenenfalls auch in Ihrem Testament festhalten, was mit Ihrem digitalen Nachlass passieren soll. | |
Tipp Nr. 9: Unterlagen sicher verwahren Personen Ihres Vertrauens sollten wissen, wo Sie Ihr Testament und die Unterlagen aufbewahren, die für die Regelung des Nachlasses von Bedeutung sein können. Wählen Sie hierfür einen sicheren Ort, an dem diese auch gefunden werden können. Sinnvoll ist es jedenfalls auch Ihr Testament bei einem Notar oder einem Rechtsanwalt zu hinterlegen. | |
Tipp Nr. 10: Testament regelmäßig prüfen Etwa alle fünf Jahre sollten Sie prüfen, ob Ihr Testament noch immer passt. Dabei helfen folgende Fragen: Hat sich meine Vermögenssituation geändert? Sind meine Wünsche und Vorstellungen gleich geblieben? Ist meine familiäre Situation eventuell inzwischen eine andere? Je nachdem, wie Sie diese Fragen beantworten, kann es sinnvoll sein, Ihr Testament anzupassen. |
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Disclaimer: Es wird die österreichische Rechtslage – ohne Berücksichtigung der EU-Erbrechtsverordnung – mit Stand Oktober 2023 dargestellt. Gesetzliche Änderungen ab diesem Zeitpunkt wurden nicht berücksichtigt. Sofern ein Sachverhalt eine Berührung zu einem anderen Staat aufweist, kann dies weitreichende rechtliche bzw. steuerrechtliche Folgen im anderen Staat haben. Die Inhalte auf hypovbg.at dienen lediglich zur Erstinformation und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Jegliche Haftung in Zusammenhang mit den bereitgestellten Informationen wird ausgeschlossen. Da jeder Vermögensübergang einer individuellen Würdigung bedarf, können und sollen die bereitgestellten Inhalte keinesfalls eine individuelle Beratung eines Notars, Rechtsanwalts und/oder Steuerberaters ersetzen.