Weg mit dem Tabu!
Über Geld und den Tod reden Menschen ungern. Übers Erben und Vererben noch weniger.
Verschämt versuchen wir die Themen zu vermeiden, die noch immer zu den ganz großen Tabus unserer Gesellschaft gehören. Dabei gibt es etliche Fragen, die man frühzeitig klären sollte, da Ärger sonst vorprogrammiert ist. Tatsächlich ist es sogar so, dass jede fünfte Erbschaft in Streitigkeiten endet und die Beteiligten nicht selten vor Gericht landen. Die beste Prävention hierfür? Sie ahnen es bestimmt schon: Eine vorausschauende Planung. Und: Ein frühzeitiges klärendes Gespräch.
Es geht fast nie „nur“ ums Geld
Die Gründe für Erbstreitigkeiten sind vielfältig. Festhalten lässt sich jedoch, dass es dabei fast nie nur ums Geld bzw. Vermögen geht. Vielmehr geht es um die Klärung der Frage, wer ebendieses mehr verdient hat – sei es, weil man sich bis zuletzt um die Eltern gekümmert hat oder sich von diesen zu Lebzeiten stets benachteiligt gefühlt hat und das nun ausgeglichen wissen will. Kurzum: Es geht um verschiedenste Emotionen, um mangelnde Anerkennung und fehlende Liebe.
Alte Wunden reißen Familien auseinander
Wer Konflikte zu Lebzeiten scheut, schiebt sie einfach nur hinaus. Damit birgt jede Erbschaft die Gefahr, dass alte Wunden und lang schwelende Unstimmigkeiten wieder aufbrechen. Am größten ist diese Gefahr, wenn kein letzter Wille formuliert wurde oder er Spielraum für Interpretation bietet. Denn: Ein missverständliches Testament oder eine ungleiche Erbteilung vergiftet nicht nur das Verhältnis zwischen den Erben. Es kann die gesamte Familie auseinanderbrechen. Wer das verhindern möchte, sollte rechtzeitig Klarheit schaffen.
Ein Gespräch ansetzen und gut vorbereiten
Im ersten Schritt sollten Sie sich als Erblasser Gedanken machen, was Sie an Vermögen haben und warum dieses wie verteilt werden soll. Hierfür empfiehlt es sich, mit Listen zu arbeiten: Was habe ich alles zu vererben? Wer soll erben – und welche Prioritäten habe ich dabei? Auch auf die Konflikte und Probleme, die bei einem solchen Gespräch aufbrechen könnten, sollten Sie sich so gut wie möglich einstellen: Gibt es Eifersucht zwischen den Kindern? Hat sich eines schon immer benachteiligt gefühlt? Wer ist eine besondere Stütze für Sie und erwartet sich dafür eventuell „belohnt“ zu werden?
Offene Kommunikation muss sein
Haben Sie sich alles einmal gut durchgedacht, sollten Sie Ihre künftigen Erben zu einem gemeinsamen Gespräch versammeln und die Karten auf den Tisch legen. Denn: Heimlichtuerei bringt niemandem etwas – weder emotional noch wirtschaftlich gesehen. Erklären Sie, was Ihnen persönlich wichtig ist, warum Sie welche Sorgen umtreiben und weshalb Sie Ihr Erbe auf bestimmte Art und Weise aufteilen möchten. Dabei gilt: Je besser die künftigen Erben Ihre Überlegungen nachvollziehen können, desto besser. Ein offenes Gespräch hat zudem den Vorteil, dass Sie die Wünsche und Bedürfnisse aller Beteiligten herausfinden und gegebenenfalls noch auf diese eingehen können.
Regeln für das Gespräch aufstellen
Jede Familie hat ihre eigene Art zu kommunizieren. Manche sind es gewohnt, Dinge auszudiskutieren und werden auch mal laut, bei anderen werden die großen Themen eher unter den Teppich gekehrt und es herrscht schon lange Schweigen. Oft gibt es ein Kind, das immer klar und deutlich sagt, was es möchte, während ein anderes sich stets zurücknimmt. All das sollte beim großen Erbgespräch bedacht werden. Es gilt eine Atmosphäre der Offenheit und der Wertschätzung zu schaffen, in der alle ihre Bedürfnisse äußern können. Hierbei können vorab kommunizierte einfache Verhaltensregeln wie „einander zuhören“ oder „ausreden lassen“ helfen.
Reden ist kein Allheilmittel, aber ein Anfang
Dass es beim Erben zu Streit kommt, kann nie gänzlich ausgeschlossen werden. Setzt man sich aber schon zu Lebzeiten zusammen und regelt seine Angelegenheiten, kann man vieles abfangen. Wichtig ist es zudem, seinen letzten Willen in einem inhaltlich eindeutigen und formal korrekten Testament festzuhalten. Denn: Auch das kann einem langwierigen Streit unter Erben vorbeugen.
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