US-Aktienmarkt als schiefe Ebene

Hinter den Kulissen des US-Marktes brodelt es: Obwohl der S&P 500 seit Ultimo 2022 um 10 % gestiegen ist, gaben seither 55 % seiner Mitglieder im Kurs nach. Bei einem Viertel aller Werte steht sogar ein Minus um einen zweistelligen Prozentsatz zu Buche.

Wochenlang waren die Anlegerinnen und Anleger nervös. Weil die gesetzlich verankerte US-Schuldenobergrenze erreicht wurde, standen die USA unmittelbar vor der Zahlungsunfähigkeit. Nach langem Streit verständigten sich Demokraten und Republikaner erst in letzter Minute darauf, die Obergrenze für zwei Jahre auszusetzen.

US-Aktienmarkt wird von wenigen Titeln nach oben gezogen

Vordergründig betrachtet scheint sich der S&P 500 wieder im Aufwärtstrend zu befinden. Tatsächlich legte er jedoch nur deshalb deutlich zu, weil er von einigen wenigen, besonders hoch gewichteten Werten nach oben gezogen wurde. Die sieben größten Mitglieder (Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Nvidia, Tesla und Meta) haben schließlich einen Anteil am Index von 28 %. Gewichtet legten sie seit Jahresbeginn um 60 % zu. Im Median aller Werte sank das Kursniveau hingegen um 2 %. Das Wohl und Wehe des gesamten US-Marktes hängt daher zu einem Gutteil von jenen Giganten ab.

Schwierige Monate ante portas

Während das US-Index-KGV derzeit auch im historischen Kontext ziemlich hoch ausfällt, ist der Euro Stoxx 50 leicht, und der DAX sogar markant unterdurchschnittlich bewertet. Trotz einer mauen Konjunktur legten die Gewinnschätzungen diesseits des Atlantiks zuletzt jedoch immer weiter zu. Dies passt nicht zueinander, weshalb auf Sicht Abwärtsrevisionen zu befürchten sind. Heimische Aktien dürften daher in Wirklichkeit teurer sein, als sie optisch erscheinen. Auf Basis dieser Gemengelage befürchten die Analystinnen und Analysten der LBBW mit Blick auf die bevorstehenden Monate deshalb einen Kursrücksetzer. Dies würde auch zum saisonal typischen Muster passen. Zwischen Sommer und Frühherbst taten sich die Aktienmärkte zumeist schwer.

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