Renditen schürfen mit Aktien, Anleihen und Co.

Das Sparbuch ist in Österreich nach wie vor en vogue. Laut der Österreichischen Nationalbank (OeNB) hielten Private in der Alpenrepublik Mitte 2024 rund 188 Milliarden Euro auf täglich fälligen Sparguthaben. Auf sonstige Einlagen entfielen zusätzlich knapp 123 Milliarden Euro. Das Problem: Selbst beim jeweiligen Bestbieter reichen die Zinsen nach Abzug der Kapitalertragssteuer trotz der gesunkenen Inflation nicht aus, die Kaufkraft des Kapitals zu erhalten.

Dieser sehr konservative Zugang spiegelt sich auch generell bei der Geldanlage wider. Karl-Heinz Strube, Kapitalmarktstratege und Leiter Asset Management der Hypo Vorarlberg: »Wir betreuen Kunden aus Österreich, der Schweiz und aus Süddeutschland. In Österreich und Süddeutschland ist das Anlageverhalten sehr konservativ. Schweizer Mandate sind sogar noch defensiver ausgerichtet.« Im Gegensatz zu jenen, die klassische Sparformen bevorzugen, hat bei Kunden des Private Banking aber seit der Nullzinsphase ein Umdenken eingesetzt. Strube: »Viele unserer Kunden haben eine Erhöhung der Aktienquote akzeptiert. Generell ist die Aktienkultur in Europa aber zurückhaltend. Ganz im Gegensatz zu den USA. Jenseits des Großen Teichs halten Privatanleger im Schnitt 60 bis 70 Prozent ihrer Investments in Aktien. Im direkten Vergleich besteht bei uns also noch viel Luft nach oben. In unseren Breiten vertrauen viele Kunden auf Festgelder. Das ist aktuell aufgrund fallender Zinsen kein gutes Geschäft.«

Zwölf Prozent Ertrag seit Jahresbeginn

Ein besseres Geschäft machen Investoren, die sich an den Finanzmärkten engagieren. Das belegen die Ergebnisse, die das Asset Management der Hypo Vorarlberg seit Jahren erzielt. »Der im bisherigen Jahresverlauf mit einer ausgewogenen Vermögensverwaltung erzielte Ertrag betrug per 18. Oktober 2024 zwölf Prozent. Damit sind wir Spitzenreiter im deutschsprachigen Raum. Seit 2019 lag die jährliche Rendite etwa in der Strategie ›Balanced‹ zwischen sechs und sieben Prozent«, resümiert Anlageexperte Strube. Und in schwierigen Zeiten konnten die Kundendepots vor größeren Rückschlägen geschützt werden. Das war etwa 2022 der Fall, als erstmals in der Geschichte sowohl globale Aktien als auch Anleihen im Schnitt Kursverluste in Höhe von 20 Prozent einfuhren. Strube: »Wir gingen dank eines antizyklischen Anlageverhaltens nahezu pari aus dieser schwierigen Zeit. Dieses Ergebnis war durch die Beimischung von Veranlagungen in Edelmetalle,Rohstoffe, Silber und Gold oder auch Rohöl möglich. Darüber hinaus wurden Immobilieninvestments rechtzeitig und vollständig abgebaut.«

Die Basis für die günstige Wertentwicklung wurde bei der Hypo Vorarlberg bereits vor Jahren gelegt, resümiert Strube: »Ich erhielt 2019 die Chance, meinen bereits 2010 entwickelten globalen ›Multi Asset‹ Ansatz vollumfänglich zu etablieren. Anders als in der Branche üblich, gehören hier auch alternative Inves tment s wi e Edelmetalle, Energierohstoffe, Industriemetalle oder auch Immobilien dazu. Aktuell prüfen wir darüber hinaus die Möglichkeiten von Private Equity als attraktive Beimischung. « Stellt sich die Frage, wo die Anlageexperten der Hypo Vorarlberg weiterhin Chancen für einen soliden Vermögensaufbau sehen und wo Fallstricke lauern. Karl- Heinz Strube: »Seitens der Konjunktur herrscht aktuell etwa in Österreich und Deutschland Gegenwind. Die Wirtschaftsprognosen für die beiden Länder fallen bescheiden aus. Die Krise der deutschen Autoindustrie könnte auf Österreich überschwappen.« Trotzdem rechnet der Experte nicht mit einer wirtschaftlichen Stagnation. »Deutschland, Österreich oder auch Frankreich werden die Herausforderungen meistern. Auch in den USA geht das Wachstum zurück. Im nächsten Jahr wird mit einem BIPPlus von 1,5 Prozent gerechnet. Beim globalen Wachstum rechne ich mit einer stabilen Entwicklung.«

Die konjunkturelle Eintrübung hinterlässt naturgemäß Spuren an den Finanzmärkten. »Bei vielen Unternehmen, die ihr Geld in Europa verdienen, müssten die Aktienbewertungen sinken. Betroffen davon sind nicht die Konzerne, die im DAX-Index vertreten sind, sondern jene des breit gefassten europäischen Index STOXX Europe 600. Bei diesen Unternehmen stellt sich die Frage, ob es Wachstum gibt und wie dynamisch es ausfällt«, so Strube.

In Summe ist es laut dem Experten aber um die etablierten Börsen gut bestellt. »Die Börsenkurse können weiter steigen. Mit ein Grund dafür ist, dass die Finanzmärkte ein dickes Fell haben und Krisen wie Corona, den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, den Krieg im Nahen Osten oder auch die Lieferkettenproblematik gut verdauen konnten. Die Börsendynamik könnte jedoch vorerst nachlassen«, skizziert Strube.

Wall Street – weiter Luft nach oben

Bei der seit geraumer Zeit günstigen Börsenentwicklung spielten wieder einmal die US-Börsen die erste Geige. Und trotz der Kursgewinne ist die Luft noch nicht draußen. Asset Management-Leiter Strube: »Die US-Börsen befinden sich in einem Bullenmarkt. Die günstige Entwicklung kann noch lange anhalten. Aber die Situation ist differenziert zu betrachten.« So machen sich laut Strube seit einiger Zeit gedämpfte Erwartungen im Tech-Sektor bemerkbar. »In anderen Bereichen wie etwa bei Versicherungen oder Banken sieht es aktuell besser aus. Bei Aktien aus dem Value-Bereich sind die Chancen intakt. Das gilt nicht nur für Papiere aus den USA, sondern auch für Aktien aus Europa. Gute Chancen offeriert auch der japanische Aktienmarkt. Nichtsdestotrotz könnte die Schwankungsanfälligkeit der Börsen bis zum Jahresende zunehmen, ergänzt Strube.

Trotz der Kursrallye von Aktien aus dem KI-Bereich hat sich laut dem Experten keine Blase entwickelt. Strube: »Ich stufe das nicht als Bubble ein. Um 1970 begann mit der fortschreitenden Automatisierung die Phase der dritten industriellen Revolution. Wir befinden uns seit 1990 in der vierten industriellen Revolution, die von Digitalisierung, dem Internet of Things und KI geprägt ist. In den nächsten 15 Jahren wird sich dieser Mega-Trend weiter etablieren. Insgesamt könnte die Phase 50 Jahre andauern. Bezüglich der Börsen sind aber Anpassungen möglich. Es ist fraglich, ob die größten Unternehmen heute auch noch die größten in zwanzig Jahren sein werden.«

3,5 Prozent wurden eingeloggt

In gut diversifizierten Wertpapierdepots sind Anleihen ein Fixstarter. Und mit dem richtigen Mix lässt sich auch in der Welt der festverzinslichen Wertpapiere Geld verdienen. Anlageprofi Strube: »Bei Anleihen vertrauen wir auf in Euro denominierte Papiere globaler Emittenten. Die Duration liegt stabil bei vier Jahren. Im Core-Bereich haben wir die attraktiven Zinsen in Höhe von 3,5 Prozent eingeloggt. Auf Staatsanleihen entfallen rund 65 Prozent der Anleiheinvestments, 35 Prozent auf Mit einem breiten, global ausgerichteten Veranlagungsmix aus Aktien, Anleihen, Edelmetallen und Rohstoffen sind an den Finanzmärkten auch weiterhin gute Erträge möglich. Karl-Heinz Strube, Leiter Asset Management der Hypo Vorarlberg: »Trotz der Kursrallye von KI-Aktien hat sich keine Blase entwickelt.« Unternehmensanleihen und Papiere supranationaler Organi sationen. Als Satelliten werden Schwellenländeranleihen beigemischt. Die Investments in diesem Bereich erfolgen über Investmentfonds.«

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