Leitzinsen und Anleiherenditen

Börsenkommentar von Karl-Heinz Strube

Die Frage war: Wann würden auch die führenden Notenbanken der Welt zu sinkenden Leitzinsen und zu einer offen expansiven Geldpolitik übergehen?

Die Schweizerische Nationalbank hatte vorgelegt, dann die EZB und im September dürfte auch die US-Notenbank übergehen. Den Ausschlag zugunsten eines niedrigeren Leitzinsniveaus gibt in jedem einzelnen Falle die Gewissheit der Währungshüter, die Inflation besiegt zu haben. 

EZB, Fed & Co.: Zinssenkungen voraus

Zweistellige Inflationsraten bei der Preisentwicklung gab es für den Euroraum letztmalig 2022. Seither weicht die Teuerung peu à peu zurück. Entscheidend ist nun, dass die Notenbank-Zielmarke von 2 % dauerhaft im Blick bleibt. Neuerliche Ausbrüche der Inflation in Richtung 3 % oder darüber sollen unterbleiben. Nach dem ersten Zinssenkungsschritt der EZB im Juni wird die Fed nicht allzu lange warten, um nachzuziehen. Über den Atlantik hinweg entwickeln sich die Preisniveaus ähnlich. Gänzlich anders gelagert ist die Situation in Japan. Dort bereitet die Notenbank aktuell einen zögerlichen Schritt in Richtung geldpolitische Restriktion vor.

Gute Basis für steigende Anleihekurse

Die Rentenmärkte antizipierten in der jüngeren Vergangenheit schon einmal eine zu frühe monetäre Lockerung durch EZB, Fed & Co. Gegen Ende des zurückliegenden Jahres kam das gesamte Renditespektrum ins Rutschen, im Euroraum nicht anders als im US-Dollar-Raum, bei Staatsanleihen genauso wie in vielen Bonitätssegmenten. Diese Entwicklung stoppte dann abrupt. Wenn mehr Gewissheit herrscht, wohin die Reise der Geldpolitik geht, könnten sich zu den hohen Zinserträgen aus Anleihen auch Kursgewinne entwickeln.

 

Karl-Heinz Strube, CIIA, SIP

Prokurist Hypo Vorarlberg

Leiter Hypo Asset Management

 

(Marketingmitteilung)

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