Hypo Vorarlberg architekTOUR 2024

Vergangene Woche lud die Hypo Vorarlberg gemeinsam mit dem vai Vorarlberger Architektur Institut interessierte Kundinnen und Kunden zu einer architektonischen Reise durch Hohenems und Altach.  An verschiedenen Stationen präsentierte sich dabei anspruchsvolle Baukultur, die Nützliches und Schönes verbindet – Nachhaltige Bauweisen und Multifunktionalität standen dabei im Mittelpunkt.

Sanierung Villa Iwan und Franziska Rosenthal und Wiederbelebung der Altstadt Hohenems

Architektur Sanierung Villa: Nägele Waibel

Wiederbelebung der Altstadt mit Beiträgen von Nägele Waibel / Bernardo Bader

Architekten / Georg Bechter

Architektur + Design / HEIN architekten / Imgang Architekten / ma.lo architectural office zusammen mit DI Michael Egg

Beim ersten Halt der architekTOUR beim RathausQuartier in Hohenems konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Umsetzung eines Meilensteins in der regionalen Städteentwicklung bestaunen: die Wiederbelebung der Altstadt.

Das RathausQuartier prägt Hohenems nachhaltig:Die historisch bedeutsame Villa Iwan und Franziska Rosenthal wurde behutsam revitalisiert. Öffentliche Außenräume und neue Gebäude, die höchsten ökologischen Vorgaben entsprechen, entstehen. Auch die Energieversorgung ist nachhaltig: Im ganzen Quartier wird auf Erdwärme gesetzt. Geprägt ist das RathausQuartier insbesondere durch eine starke öffentliche Nutzung: An zentraler Stelle entsteht das neue Rathaus samt öffentlicher Tiefgarage, einem öffentlichen Park, Geschäften und Cafés, dem Literaturhaus Vorarlberg sowie einem neugestalteten Straßenraum als Begegnungszone. Zukunftsweisend ist das Projekt dieser Größenordnung und Qualität auch dank der engagierten Zusammenarbeit aller Beteiligten.Das historische Herz des RathausQuartiers ist indes die weitläufige, denkmalgeschützte Villa Iwan und Franziska Rosenthal, die das Jüdische Viertel als Kulturviertel fortführt. Für die Revitalisierung der ins späte 19. Jahrhundert zurückgehenden Villa zeichnen sich die Architekten Nägele Waibel ZT GmbH verantwortlich. Nach der behutsam erfolgenden Sanierung bietet die Villa als Hauptnutzung dem künftigen „Literaturhaus Vorarlberg“ Platz. Die Gesamtnutzfläche bietet auch Freiraum für zusätzliche Gewerbeeinheiten. Die historische Durchfahrt für Fuhrwerke im Eingangsbereich wird sich für Spaziergänger öffnen und führt direkt in den alten Villengarten. Die Kegelbahn der prächtigen Villa wird einem Tagescafé Platz bieten. „Eine zukunftsweisende, ökologische Bauweise ist wichtig. Wir werden hier eine Vorreiterrolle einnehmen und weitestgehend nach dem „cradle to cradle“-Prinzip bauen. Gerade jetzt sehen wir wieder, wie wichtig es ist, möglichst energieeffizient und klimafreundlich zu bauen“, erklärt Bürgermeister Dieter Egger.

(https://www.hohenems.at/news/spatenstich-im-rathausquartier-hohenems/)

Kinderhaus Kreuzfeld, Innauer-Matt Architekten ZT GmbH

Aus der Kinderperspektive: Der zweite Halt der architekTOUR führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Altach zum Kinderhaus Kreuzfeld.

„Bei Kindergärten handelt es sich um eine spezielle Bauaufgabe, wenn man das aus Sicht des Kindes sieht“, erklärt Sven Matt, der zusammen mit Markus Innauer ein Architekturbüro in Bezau führt. „Kindergärten sind das erste Haus, das Kinder außerhalb der eigenen vier Wände betreten“, so Matt. Generell spiegelt sich in der zeitgenössischen Architektur von Kindergärten eindrücklich die Veränderung der pädagogischen Konzepte über die Jahre hinweg. „Spannend ist der Vergleich von Kindergärten, die ich aus meiner Kindheit kenne, mit jenen, die wir heute bauen. Mein Kindergarten war ein großer Raum mit Puppen-, Bau- und Bastelecken, Garderobe und WC.“ Seitdem hat sich viel verändert. „Kinder und auch die Pädagogen haben heute viel mehr Fläche, im positiven Sinn, zur Verfügung“, erklärt Matt weiter. Aber nicht nur das, durch den Gesellschaftswandel und veränderte Anforderungen, beispielsweise die Notwendigkeit von Ganztagesbetreuung, braucht es auch neue Funktionen, wie einen Raum, wo die Kinder schlafen können. Aus all diesen Anforderungen heraus, gepaart mit hohem architektonischem Anspruch, ergab sich ein Kindergarten mit viel Raum, Licht und Begegnungszonen. In das durchdachte architektonische Konzept fügt sich die Holzbauweise. Das Gebäude ist zu allen vier Seiten hin mit loggiaartigen Balkonzonen umgeben, die einen witterungsgeschützten Außenbereich ergeben. Alle erdberührten Bauteile sowie der Treppenkern mit Aufzugsschacht sind in Stahlbeton ausgeführt. Der Rest ist reiner Holzbau. „Durch die Holzbauweise ergibt sich eine naturnahe, entspannte Atmosphäre für die Kinder“, so Sven Matt.

(https://www.holzbauaustria.at/architektur/2023/11/aus-der-kinderperspektive.html).

Islamischer Friedhof, Bernardo Bader Architekten

Im Anschluss ging es in Altach weiter zum Islamischen Friedhof. Als letzte Heimatstätte steht der Islamische Friedhof Musliminnen und Muslimen aller Gemeinden Vorarlbergs offen.

Für die speziellen Anforderungen begleiteten eine Arbeitsgruppe und Imame aus Vorarlberg die Planungsphase. Neben der Ausrichtung nach Mekka und dem Ritus der Reinigung ist die Erdbestattung verpflichtend. Die Beerdigung läuft sehr schlicht ab. Häufige Friedhofsbesuche haben keine besondere Tradition, denn Muslime sollen im Vertrauen auf das Wohl des Verstorbenen im Jenseits loslassen können. Daraus ergibt sich ein offenes und übersichtlich gestaltetes Gesamtkonzept. Pragmatisch und mit wenig Symbolik integriert sich der Friedhof in den Landschaftsraum. An der Längsfassade neben dem Zugang empfängt die Besucherinnen und Besucher eine in die massive Außenwand eingeschriebene Intarsie, welche als subtiler Filter die Innen- und die Außenwelt miteinander verbindet. Das ornamental durchbrochene Wandelement aus Holz (Mashrabiya) mit Achteckmotiv prägt mit seinem lebendigen Licht- und Schattenspiel den Versammlungsraum und thematisiert Vergänglichkeit. Diese Wand begleitet den Weg zum Andachtsraum. Vor der weißgekalkten Holzwand mit dem Fenster in der Mitte hängen drei zueinander versetzte Vorhänge aus Metallgewebe, in die Holzschindeln eingeflochten sind. Die Vorhänge folgen dem Prinzip von Gebetswand (Qibla) und Gebetsnische (Mihrab). Partiell goldbestückte Schindeln zeichnen in kufischer Schrift die Worte „Allah“ und „Mohammed“ nach. Die sechs Reihen monochromer Gebetsteppiche, fein abgestuft von dunkel nach hell, wurden von Frauen in Bosnien handgefertigt. Die subtile Einfachheit der Friedhofsgestaltung und das Zusammenspiel mit der natürlichen Umgebung bieten einen ruhigen und würdigen Ort für spirituelle Besinnung, Bestattung und Trauer. Architektonisch bietet der Friedhof eine neue, kulturell sensible Ästhetik, die sowohl islamisch als auch alpin ist.

(https://www.bernardobader.com/projekt/islamischer-friedhof)

Abendessen im Peterhof, Alpe Furx, Baumschlager Eberle Architekten

Ihren Ausklang fand die herbstliche architekTOUR bei einem letzten architektonischen sowie kulinarischen Highlight – einem gemeinsamen Abendessen im Peterhof auf der Alpe Furx in Batschuns.

Gestalterisch und städtebaulich bildet die neue Alpe Furx ein Ensemble aus Chalets und Hauptgebäude. Der sorgsame Umgang mit Boden, die Beziehungen zwischen den Häusern, formale Schönheit und wohnlicher Komfort waren die wesentlichen Prämissen. Entstanden ist eine kleine Siedlung von jeweils vier Häusern in drei Gruppen mit einer naturnahen Wegführung und einem Platz als räumlicher Mitte. Das Hauptgebäude öffnet sich mit gerahmten Aussichten in Richtung Rätikon, Alpstein, Rheintal und zur Kapelle – im Winter zur Skipiste. Durch die Positionierung unterhalb der Chalets verdeckt es keine Aussicht; der Blick in die Landschaft bleibt frei. Die als zweigeschossige Holzbauten ausgeführten Chalets verankern sich im Hang. Lärchenschindeln fassen den gesamten Baukörper ein. Zusätzlich betont wird die Dachform durch ein Oberlicht, das den Himmel erlebbar macht; ein großes Panoramafenster auf jeder Ebene präsentiert die Landschaft. Innen ist die gesamte Hülle hell in Weißtanne ausgekleidet – als warmer Kontrast zur Außenhaut. Die Möblierung setzt Akzente in schwarz gebeizter Esche und Ahorn.

(https://www.baumschlager-eberle.com/werk/projekte/projekt/alpe-furx-ferienchalets-mit-hauptgebaeude/)

 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich einmal mehr begeistert hinsichtlich der Kreativität und Innovationskraft der Vorarlberger Architektur. Vielen Dank an die Architekten vor Ort sowie Verena Konrad vom vai Vorarlberger Architektur Institut für ihr Mitwirken!

 

Fotos: Hypo Vorarlberg 

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