Frauen und Finanzen

Ein Mutter-Tochter-Gespräch

Jung lernt von Alt

Erwachsen sein heißt: Mit Geld umgehen lernen. Vieles diesbezüglich begreift man schon im Kindes- oder Jugendalter. Anderes erst in seinen Zwanzigern, in der Mitte des Lebens oder noch später. Dabei kann viel schiefgehen. Um das zu verhindern, lohnt es sich auf ein altbewährtes System zu vertrauen: Jung lernt von Alt. In unserem Fall bedeutet das: Sarah lernt von Petra.

Sarah Hagen wird heuer 35, plant aktuell ihre Traumhochzeit und möchte bald Nachwuchs. Da ihr Mama Petra von klein auf eingebläut hat, sich ja nicht finanziell abhängig von einem Mann zu machen, bescheren ihr ihre Pläne für die Zukunft allerdings nicht nur Glücksgefühle.

Petra Hagen ist 70 Jahre alt und blickt auf ein für sie sehr erfüllendes Leben als Hausfrau und Vierfach-Mama zurück. Dennoch geht sie offen damit um, eine Sache zu bereuen: Sich zu wenig für ihre Finanzen interessiert und nicht ausreichend vorgesorgt zu haben.

Gesunder Egoismus muss sein

Vom Für-Andere-da-Sein kann Petra ein Lied singen. Sie wurde mit 21 erstmals Mama, hat vier Kinder großgezogen, die Familie gemanagt, ihrem Mann karrieretechnisch den Rücken freigehalten und die Schwiegermama gepflegt. „Es ist schön, anderen zu helfen und für sie da zu sein. Trotzdem darf man nie vergessen, an sich selbst zu denken, gerade als Frau und wenn es um Geld geht. Ich habe das verpasst und bin bis heute finanziell abhängig“, erzählt Petra.

Quellen: Pressemitteilung der Statistik Austria zu Lohnunterschieden, Arbeiterkammer-Studie zur Karenzthematik zit. im Profil Online, Wirtschaftskammer-Berechnungen zu Kita-Plätzen zit. in Zeit Online, Erhebung der Statistik Austria zu Scheidungsraten und Lebenserwartungen in Österreich

Sarahs Leben verläuft ganz anders als das ihrer Mama. Auf Matura folgt Uni und anschließend startet sie beruflich durch. Sie verdient gut, aber weniger als ihr Partner. „Der Klassiker! Er wird auch eher befördert werden – immerhin bin ich ja bald verheiratet und könnte schwanger werden. Und es ist ja eh nett, wenn mein Mann dann auch zwei, drei Monate Karenz übernimmt. Aber was bedeutet es wirtschaftlich gesehen für mich, wenn ich für längere Zeit danach nur Teilzeit arbeite?“

„Was ich gern früher gewusst hätte“

An Petra und Sarah sieht man gut: Auch 2024 gibt es noch keine gewachsene Tradition finanzieller Unabhängigkeit von Frauen. Das braucht mehr Zeit. „Geld war lange ein reines Männerthema – und ist es, wenn ich mich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis so umsehe, teils heute noch. Das liegt aber auch an den Frauen selbst“, sagt Sarah. „Ihr dürft einfach nicht dieselben Fehler machen wie wir“, meint Petra. „Einige davon kann ich dir mit meinen Tipps vielleicht ersparen!“

Petras Tipps für ihre Tochter Sarah

Nicht nur bei Mamas, die die Kinderbetreuung übernehmen oder bei Frauen, die ältere Verwandten pflegen, sondern auch in den „kümmernden“ Berufen und damit in den typischen Frauenbranchen wird gerne vorausgesetzt, dass man das ja alles in erster Linie „aus Liebe“ macht. Mag sein. Aber: Es ist durchaus möglich, Menschen zu helfen und gleichzeitig Geld zu verdienen. Du musst dir klar machen, was du brauchst und wert bist – und das auch einfordern, ob vom Staat (Wählerstimme nutzen!), von deinem Arbeitgeber (Gehalt verhandeln!) oder in deiner Partnerschaft (gleichteilige Betreuung oder Pensionssplitting!).

Zu meiner Zeit war Geld noch ein Tabuthema, auch in der Partnerschaft. Ich wusste früher gar nicht so genau, wie viel mein Mann verdient, was wir an Ersparnissen haben und was wir tun, um diese zu vermehren. So eine Geheimniskrämerei ums Geld gibt es heute zwar sicher nicht mehr so oft, aber ich denke trotzdem, dass Finanzfragen offener diskutiert werden sollten. Das mag nicht sonderlich romantisch anmuten, aber wer sich als Paar davor scheut oder auftauchende Probleme kleinredet, läuft Gefahr, dass Geld spätestens dann, wenn die Ehe nicht mehr so gut läuft und eine Trennung im Raum steht, zum Streitthema wird.

So ehrlich müssen wir schon sein: Frauen haben häufiger einfach weniger Geld zum Auf-die-Seite-legen als Männer. Trotzdem schaffen sie es meist, zumindest ein bisschen was zu sparen. Das war auch bei mir so. Allerdings bin ich noch Generation Sparbuch und hätte aus heutiger Sicht – und gerade in Hinblick auf die Zeiten höherer Inflation – gerne früher gewusst, dass es so etwas wie beispielsweise Investmentfonds gibt. Lange Zeit war ich zudem davon überzeugt, dass Aktien nur etwas für Reiche sind. Doch das ist falsch! Wer sich beraten lässt, merkt schnell: Auch mit kleinen monatlichen Beträgen ist vieles möglich.

Egal, wie wenig man monatlich zur Seite legen kann – wichtig ist besser heute als morgen damit zu beginnen. Sagen wir, du hast 1.000 Euro Startkapital und kannst jeden Monat 100 Euro zusätzlich zur Seite legen, dann hast du selbst bei einem konservativ gerechneten Zins von 1 Prozent nach 10 Jahren 720 Euro Zinsen Kapitalertrag dazuverdient. Machst du das Ganze aber über 25 Jahre, beträgt der Ertrag nicht einfach nur das 2,5fache (25 statt 10 Jahre) – nein, du hast am Ende 4.350 Euro rein an Zinsen erwirtschaftet und dir so insgesamt ein kleines Vermögen von 35.350 Euro erarbeitet. Bitte beachte jedoch: Erträge aus Kapitalvermögen werden durch Steuern und Abgaben reduziert. Die tatsächliche steuerliche Behandlung hängt von deinen persönlichen Verhältnissen ab und kann künftigen Änderungen unterworfen sein.

Im Laufe der Jahre ist mir immer wieder aufgefallen, dass Frauen dazu neigen, sich und ihre Fähigkeiten zu unterschätzen – und gerade beim Finanzthema denken sie oft, dass sie sich zu wenig gut auskennen. Erstens: Das lässt sich ändern. Heute leichter denn je. Zweitens: Es ist schlicht und einfach Blödsinn. Denn: Es sind in der Regel die Frauen, die das Familienbudget verwalten und das machen sie gut. Geht es aber um die eigene Vorsorge und darum Geld zu investieren, halten sie sich plötzlich für weniger kompetent. Wenn sie es dann tun, sind sie aber meist erfolgreicher als ihr männliches Pendant. Sie sind risikobewusster, denken langfristiger und  halten auch Schwankungen besser aus. Also: Nur keine falsche Scheu!

Bitte beachten Sie die Risiken
Die Veranlagung in Finanzinstrumente ist neben Chancen auch mit Risiken verbunden. Jedes Wertpapier unterliegt sowohl dem Marktrisiko (Kursrisiko) als auch dem wertpapierspezifischen Risiko. Kursverluste können in jeder Anlageform entstehen. Je nach Anlageklasse variiert das Marktrisiko und die daraus resultierende Schwankungsbreite. Höhere Ertragschancen gehen oft mit höherem Risiko einher. Dies bedeutet normalerweise ein höheres Verlustpotenzial.

Jetzt #Vorsorgerin werden!

Frauenleben sind oft sehr ausgefüllt. Es gibt so viel zu organisieren, zu bedenken und zu planen. So viele Rollen zu erfüllen. Frauen sind Durchstarterinnen, Anpackerinnen und Chaosmanagerinnen – aber noch immer viel zu selten #Vorsorgerinnen, was gerade im Alter fatale Folgen haben kann. Gemeinsam können wir das ändern!

Wir beraten Sie gerne persönlich

Wie wir unsere Finanzen organisieren, ist in der Regel sehr individuell – und hängt auch stark  von unserer Lebenssituation und unseren Möglichkeiten ab. So oder so: Wichtig ist vor allem, dass Sie sich früher oder später organisieren und das Thema der finanziellen Vorsorge endlich angehen.

Bereit? Die Beraterinnen und Berater der Hypo Vorarlberg sind gerne für sie da. Wir haben stets ein offenes Ohr für Sie und nehmen uns gerne Zeit, um alle Ihre Fragen in einem ausführlichen Beratungsgespräch zu klären.

Wir sind einerseits in unseren Filialen zu folgenden Öffnungszeiten für Sie da. Andererseits können Sie uns auch von Montag bis Freitag, von 08.00 – 12.30 Uhr und von 13.30 – 16.30 Uhr, in unserem Kundenservice-Center erreichen.

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