- 9. Oktober 2025
Anhaltende Goldrally Zur Wochenmitte nahmen die europäischen Aktienmärkte erneut Fahrt auf. Der DAX rückte auf 24.597 Zähler vor und überschritt damit das Rekordhoch vom Juli. Gleichzeitig durchbrach der Goldpreis in einer rasanten Rally die historische Marke von 4.000 USD je Feinunze. Vor allem Investoren, die sich spekulativ orientierten oder eine gewisse "Fear of missing out" verspürten sowie Anleger, die Sicherheit vor konjunkturellen und geopolitischen Risiken suchen und zudem auf sinkende Zinsen setzen, trieben die Notierung zuletzt auf 4.039 USD. Seit Jahresanfang legte der Goldpreis bereits um 54 % zu und lässt bis dato andere Anlageklassen weit hinter sich. Stützende Kurstreiber bleiben derweil Notenbankkäufe und die Diversifizierung der Reserven, die wachsende Staatsverschuldung und der anhaltende Regierungsstillstand sowie ein schwächerer US-Dollar. Gegenwind könnte indes von möglichen Gewinnmitnahmen und Glattstellungen von Positionen kommen. Zudem könnte das weitere Aufwärtspotenzial vor dem Hintergrund eines ernsthaften Friedensplans oder Waffenstillstands im Nahen Osten oder in der Ukraine ausgebremst werden. Indes trieb der Höhenflug bei Gold auch Silber auf einen historischen Rekordpreis von fast 50 USD. Seit Jahresbeginn verteuerte sich das weiße Edelmetall um rund 69 %. Sommerloch bei der Produktion Nach den jüngst vermeldeten schwachen Auftragseingängen kassiert die deutsche Konjunktur erneut einen heftigen Schlag. Die Produktion im produzierenden Gewerbe ging im August um 4,3 % zum Vormonat zurück, wie Destatis gestern mitteilte. Ohne Energie und Bauwirtschaft sank die Produktion im Monatsvergleich um 5,3 %. Zwar gab es einen Sondereffekt in der Automobilindustrie, die durch Werksferien und Produktionsumstellungen ein Minus von über 18 % verzeichnete. Bei genauerer Betrachtung erfasste das Minus jedoch alle größeren Branchen. Grund hierfür dürfte eine allgemeine Nachfrageschwäche sein. Für das dritte Quartal wird damit ein erneuter Rückgang der Wirtschaftsleistung wahrscheinlicher. Schwierige Rahmenbedingungen für Mittelständler Anzeichen des Fortbestehens einer Stagnation liefern derweil auch Umfrageergebnisse zur Wirtschafts- und Finanzlage bei mittelständischen Unternehmen. Der Creditreform Geschäftsklimaindex für kleine und mittlere Firmen erreichte im Herbst erstmals seit 2022 mit 0,1 Punkten knapp den positiven Bereich. Dabei bleibt die Geschäftslage für die 1.200 befragten Betriebe vorerst unsicher. Das dritte Jahr in Folge bewertet die Mehrheit der Unternehmen ihre aktuelle Situation negativ. Schwache Industrieproduktion, verhaltene Konsumstimmung sowie hohe Energiepreise und steigende Lohnkosten setzen die Betriebe stark unter Druck. Laut einer knappen Mehrheit der Befragten verbessern sich indes die Perspektiven hinsichtlich zukünftiger Geschäftsentwicklungen. Dabei bleibt die Ausgangssituation mit Problemen behaftet. Zum einen verfügt ein Anteil von rund 30 % der Betriebe über weniger als 10 % Eigenkapital. Das ist der höchste Wert seit 2017. Gleichzeitig sank der Anteil der Firmen, die über eine Eigenkapitalquote von über 30 % verfügen auf das niedrigste Niveau seit 2021. Dies verdeutlicht, dass viele Unternehmen in den vergangenen Jahren auf Rücklagen zurückgreifen mussten.
- 8. Oktober 2025
Moderate Verluste am Aktienmarkt Am Dienstag sorgte ein Bericht der Fed zu den Verbrauchererwartungen für eine etwas eingetrübte Stimmung an den Aktienmärkten. Aus dem Bericht ging hervor, dass die US-Verbraucher die Inflationsrate in einem Jahr bei 3,4 % sähen. Zuvor betrug die Inflationserwartung noch 3,2 %. Ebenso zeigten sich die Umfrageteilnehmer besorgt hinsichtlich der weiteren Entwicklung am Arbeitsmarkt. Der S&P 500 verbuchte einen leichten Verlust in Höhe von 0,38 %. Der Euro Stoxx 50 verlor 0,27 %, während der Deutsche Leitindex den Tag nahezu unverändert beendete. Gold weiterhin im Höhenflug Der Goldpreis befindet sich derzeit in einem historischen Höhenflug und hat in den vergangenen Wochen nahezu täglich neue Allzeithochs erreicht. Am 7. Oktober 2025 wurde ein Schlusskurs von 3.984,48 US-Dollar pro Feinunze verzeichnet – ein Rekordwert, der die psychologisch wichtige Marke von 4.000 USD greifbar nahe erscheinen lässt. Auch in Euro wurde am selben Tag ein neues Hoch von 3.417,97 € erreicht. Die Gründe für diesen rasanten Anstieg sind vielfältig: Neben anhaltenden geopolitischen Spannungen waren vor allem die Zentralbankkäufe, allen voran aus China, ausschlaggebend für den starken Anstieg des Edelmetalls. Seit geraumer Zeit ringen nun auch Privatanleger sowie große Asset-Manager um die Ausweitung ihrer Goldbestände, was sich in den Zukäufen von Gold-ETFs bzw. Gold-ETCs bemerkbar macht. In einem Umfeld wachsender Unsicherheit und Inflationssorgen bleibt Gold ein bevorzugtes Mittel zur Vermögenssicherung – und der nächste Meilenstein von 4.000 USD scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Heute wieder Industrie im Fokus Am heutigen Mittwoch stehen gleich zu Beginn des Tages neue Daten zur deutschen Industrieproduktion an. Nachdem diese zuletzt um 1,3 % gewachsen ist, rechnet die LBBW nun mit einem Rückgang um 2 % im Vergleich zum Vormonat. Darüber hinaus wird die Fed am Abend ihre Protokolle der Zinssitzung vom 16./17. September veröffentlichen. Diese dürften weitere Impulse hinsichtlich potenzieller Zinsschritte im Rahmen der kommenden Notenbanksitzung Ende Oktober geben.
- 7. Oktober 2025
Frankreichs Instabilität verunsichert Märkte In Frankreich hat sich ein politischer Abgrund aufgetan. Am Wochenende zeichnete sich die Bildung eines neuen Kabinetts unter Premierminister Sébastien Lecornu ab. Am Montagmorgen trat dieser noch vor Vereidigung seiner Regierungsmannschaft zurück - und bekam am selben Nachmittag von Präsident Emmanuel Macron erneut den Auftrag Regierung zu bilden. Nun steht Macron unter Druck: Von der Opposition werden Neuwahlen und eine Rücktritt Macrons gefordert. Macron selbst hat angedeutet, im Falle eines Scheiterns der erneuten Bemühungen Lecornus "Verantwortung zu übernehmen". Vor allem die umstrittene Haushaltspolitik der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone sorgt für Spannungen. Anleger reagierten prompt: Die Rendite zehnjähriger französischer Staatsanleihen stieg auf 3,58 % und liegt damit erstmals über den Niveaus von Griechenland und Italien. Der Renditeabstand zu Bundesanleihen weitete sich aus. Auch in anderen Euroländern zogen die Renditen an - wenn auch moderater. Der Euro geriet unter Druck und fiel zeitweise auf 1,1652 US-Dollar. Frankreichs politische Unfähigkeit ist damit auch zur Belastung für den Euroraum geworden. Anlegerstimmung hellt sich auf Die Konjunkturerwartungen der von Sentix befragten Investoren haben sich im Oktober verbessert. Der Gesamtindex stieg von minus 22,1 auf minus 17,9 Punkte und signalisiert eine leichte Aufhellung der Wirtschaftsstimmung in Deutschland. Auch die Lagebeurteilung zog von minus 39,0 auf minus 36,5 Punkte an. Bemerkenswert ist der Erwartungsindex, der von minus 3,5 auf plus 2,8 Punkte kletterte - der erste positive Wert seit Monaten. Von einer Trendwende kann jedoch keine Rede sein. Entscheidend wird sein, ob die Politik die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen rasch verbessert. Auch im Euroraum zeigt sich ein ähnliches Bild: Der Sentix-Index legte von minus 9,2 auf minus 5,4 Punkte zu. Die Erwartungen stiegen von plus 0,8 auf plus 5,8 Punkte - ein zartes Signal beginnender Stabilisierung. Industrieaufträge - Ernüchterndes Ergebnis im August Am heutigen Dienstagmorgen veröffentlichte das deutsche Statistische Bundesamt die aktuellen Zahlen zum Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe für August 2025. Demnach gingen die preisbereinigten Auftragseingänge gegenüber dem Vormonat um 1,9 % zurück. Besonders deutlich fiel der Rückgang bei den Auslandsaufträgen, die um 4,1 % sanken, während die Inlandsaufträge um 1,3 % zulegten. Innerhalb der industriellen Hauptgruppen verzeichneten die Investitionsgüter ein Minus von 4,6 %, während die Vorleistungsgüter um 3,3 % zulegten und die Konsumgüter ein leichtes Plus von 0,2 % verbuchten. Im Dreimonatsvergleich (Juni bis August) lag der Auftragseingang 2,3 % unter dem Niveau der drei Monate zuvor. Damit setzt sich der rückläufige Trend fort und die erhoffte Erholung nach dem Sommer bleibt aus.
- 6. Oktober 2025
Notbetrieb in den USA Seit Mittwoch vergangener Woche befindet sich die US-Regierung in einem Shutdown, nachdem sich Demokraten und Republikaner nicht auf einen Übergangshaushalt einigen konnten. Staatsbedienstete wurden in Zwangsurlaub geschickt, und diverse staatliche Aufgaben können nur noch im Notbetrieb erledigt werden. Die Börsianer nahmen es gelassen - am Freitag erreichte der S&P 500 ein neues Allzeithoch, wenngleich nur mit einem moderaten Plus von 0,2 %. Auf den für vorigen Freitag avisierten monatlichen US-Arbeitsmarktbericht müssen wir wegen des Shutdowns noch eine Weile warten. Nur noch ein Mitarbeiter hält beim Bureau of Labour die Stellung, Deputy Commissioner William J. Wiatrowski. Die am Donnerstag anstehenden Erstanträge für Arbeitslosenhilfe fallen daher ebenfalls aus. Dies gilt jedoch nicht für Konjunkturdaten, die von privaten Instituten veröffentlicht werden, wie der am Freitag publizierte ISM-Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe. Der ISM-Service gab überraschend deutlich von 52,0 auf 50,0 Punkte nach. Überraschende Wahl in Japan Am Samstag wurde Sanae Takaichi zur Präsidentin der japanischen Regierungspartei LDP gewählt. Damit wird sie voraussichtlich die erste Frau an der Spitze des Landes. Die Neuwahl für das Amt des Premierministers wird am 15. Oktober im Parlament stattfinden, da der bisherige Premier Ishiba seinen Rücktritt angekündigt hatte. Die Wahl zur ersten Premierministerin gilt vor dem Hintergrund der zersplitterten Opposition als sicher. Ihre Wahl zur Parteichefin der LDP war indes überraschend: Sie schlug den favorisierten 44jährigen Shinjiro Koizumi, Sohn des früheren Ministerpräsidenten Koizumi, mit 185 zu 156 Stimmen. Takaichi gilt als fiskalpolitisch expansiv. Zudem kritisierte sie in der Vergangenheit den Zinserhöhungskurs der japanischen Notenbank. Die Marktteilnehmer feierten daher den anstehenden Wechsel an der Spitze des Landes: Der Nikkei legte um über 4 % zu. Agenda diese Woche Am Dienstag und Mittwoch stehen die August-Zahlen zu den Auftragseingängen der heimischen Industrie bzw. zur Industrieproduktion an. Zum Wochenschluss am Freitag veröffentlicht die Uni Michigan ihre Oktoberauswertung zum US-Verbrauchervertrauen. Zudem erhoffen sich die Anleger von der heutigen Rede des EZB-Chefvolkswirts Lane sowie dem Protokoll zur Fed-Sitzung vom 16. bzw. 17. September Rückschlüsse für den weiteren geldpolitischen Pfad der beiden großen Notenbanken.
- 2. Oktober 2025
Schwäche am US-Arbeitsmarkt verstärkt Zinssenkungserwartungen Der Regierungsstillstand in den USA hält an, und ein Kompromiss ist nicht in Sicht. Der Verlust an Wirtschaftsleistung wird zwar meist wieder aufgeholt, jedoch dürfte der "Shutdown" in der derzeitigen Gemengelage das Vertrauen in die USA weiter schmälern. Die Renditen von 10j. US-Staatsanleihen sind am Mittwoch um 6 Bp auf 4,10 % gefallen, während neue Arbeitsmarktdaten einmal mehr die Abschwächung der Beschäftigung in den Vereinigten Staaten unterstrichen. Marktteilnehmer preisen damit verstärkt Zinssenkungen durch die amerikanische Notenbank noch für diesen Monat ein. Die gestern veröffentlichten ADP-Beschäftigungszahlen für den Privatsektor fielen im September unerwartet schwach aus. Statt eines Anstiegs um 51.000 Arbeitsplätze, wie von Bloomberg befragten Analysten im Vorfeld prognostiziert, verzeichnete der Report einen Rückgang der Stellen um 32.000. Dies ist der stärkste Einbruch seit März 2023. Bereits im August hatte es einen revidierten Verlust von 3.000 Stellen gegeben. Dass die aktuelle Entwicklung die pessimistischsten Prognosen deutlich unterbot, verstärkt die Sorgen um den Arbeitsmarkt und die konjunkturelle Lage in den Vereinigten Staaten und bekräftigt die Erwartungen einer weiteren Lockerung der US-Geldpolitik. Bereits in den vergangenen Tagen hatten Berichte wie der JOLTS-Report Hinweise darauf geliefert, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften nachlässt. Gold im Rekordrausch Parallel dazu setzte der Goldpreis seinen Aufwärtstrend fort und kletterte in der Spitze auf über 3.880 Dollar je Feinunze. Das Edelmetall verfestigt damit seinen Status als sicherer Hafen in Zeiten der Unsicherheit und erreichte erneut ein Allzeithoch. Der US-Dollar bleibt indes weiter schwach und vertiefte seinen Rückgang gegenüber den wichtigen Weltwährungen. Die politische Blockade in Washington sowie die zunehmenden Erwartungen einer Lockerung der US-Geldpolitik setzen die amerikanische Währung unter zusätzlichen Druck. Inflation im Euroraum steigt leicht - keine weiteren Leitzinssenkungen Die Inflation im Euroraum zog im September auf 2,2 % an, nachdem sie im August mit 2 % das Ziel der EZB erreicht hatte. Hauptursachen waren Basiseffekte bei Energiepreisen und teurere Dienstleistungen. Die Kerninflation blieb stabil bei 2,3 %. EZB-Präsidentin Lagarde betonte, dass die Risiken für die Inflation "begrenzt" seien, und nannte die aktuellen Zinsniveaus "angemessen". Die EWU-Inflationsdaten für September lässt weiterhin vermuten, dass die EZB bis auf Weiteres die Füße geldpolitisch stillhalten wird. Ausblick Für heute stehen keine wesentlichen Konjunkturindikatoren auf dem ökonomischen Datenkalender. Der nach den schwachen ADP-Daten im Fokus der Marktteilnehmer stehende offizielle US-Arbeitsmarktbericht für September steht für Morgen auf dem Datenkalender. Dieser könnte wichtigen Input für die nächste Zinsentscheidung der Fed liefern. Ob bzw. wann die Daten veröffentlicht werden, ist angesichts des anhaltendenden Regierungsstillstands indes ungewiss. Der vorhandene Nebel makro-ökonomischer Unsicherheit droht somit, bildlich gesprochen, noch dichter zu werden. Die asiatischen Märkte starteten heute Morgen mit Kursgewinnen in den Tag. Treiber dabei sind vor allem die Techwerte. Der Hang Seng liegt aktuell mit 1,5 % im Plus, der Nikkei mit 1 %. Trotz des anhaltenden US-Government Shutdowns deuten die Aktienfutures auf beiden Seiten des Atlantiks ebenfalls auf Kursgewinne hin.
- 1. Oktober 2025
Martialische Rede Der Leiter des Pentagon, Pete Hegseth, der sein Ministerium vor einigen Wochen in „Kriegsministerium“ umbenannt hatte, versammelte gestern die internationale Führungsebene des US-Militärs am Stützpunkt Quantico in Virginia. Dabei rief er dazu auf, sich auf die Möglichkeit eines militärischen Konflikts vorzubereiten. Laut Hegseth geschehe dies nicht aus dem Wunsch heraus, Krieg zu führen, sondern aus dem Bestreben, den Frieden zu bewahren. Stärker als erwartet Die Inflation in Deutschland ist zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Nach einer jährlichen Rate von 2,2 % im August wurde zwar allgemein mit einem weiteren Anstieg gerechnet, jedoch nur auf 2,3 %. Tatsächlich liegt der neue Wert nun bei 2,4 %. Noch wichtiger als die deutschen Zahlen sind jedoch die für heute um 11 Uhr erwarteten Daten zur harmonisierten Inflation im gesamten Euroraum. Diese gelten als zentraler Faktor für die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB). In der harmonisierten Berechnung, die auf einem leicht abweichenden Warenkorb basiert, stieg die deutsche Inflationsrate sogar um 0,3 Prozentpunkte. Die bisherigen Prognosen für den Euroraum gingen von einem Anstieg der Inflation von 2,0 % im August auf 2,2 % im September aus. Angesichts der überraschend hohen deutschen Werte besteht nun die Möglichkeit, dass die Inflation im Euroraum stärker als erwartet vom angestrebten 2 %-Ziel der EZB abweicht. Starker Oktober, schwacher Oktober Seit dem Start des DAX im Jahr 1988 hat sich ein typisches saisonales Muster etabliert: Zwischen dem 20. Juli und dem 2. Oktober verzeichnete der deutsche Leitindex im Durchschnitt einen Rückgang von 5,07 %. Im laufenden Jahr 2025 folgte der DAX diesem Muster sogar noch etwas ausgeprägter – sein Jahreshoch erreichte er bereits am 9. Juli, bevor er bis zum bisherigen Tief am 16. September um 6,13 % nachgab. Die sogenannte Sommerflaute verlief damit nahezu wie erwartet. In den USA zeigte sich hingegen ein anderes Bild: Der S&P 500 erreichte am 22. September ein neues Allzeithoch und blieb damit von der saisonalen Schwäche unberührt. Während in Deutschland die Monate August und September historisch zu den schwächsten zählen und der Oktober oft den Startschuss für die Jahresendrally gibt, hat dieser Monat in den USA einen eher gemischten Ruf. Im langfristigen Durchschnitt war der Oktober dort der einzige Monat mit einem negativen Kursverlauf. In den letzten zehn Jahren jedoch konnten US-Aktien im Oktober durchschnittlich um 1,4 % zulegen. Trotz dieser positiven Entwicklung in der jüngeren Vergangenheit beginnt der Oktober 2025 für den US-Markt mit einer unerfreulichen Nachricht, die die Stimmung zum Monatsauftakt trüben könnte. USA im Shutdown Am heutigen Nachmittag stehen neben dem ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe auch die aktuellen Zahlen zum US-Stellenaufbau im September auf dem Programm, erhoben vom privaten Arbeitsmarktdienstleister ADP. Diese Daten gelten traditionell als Vorindikator für die offiziellen Arbeitsmarktzahlen der US-Regierung, die üblicherweise zwei Tage später veröffentlicht werden. Allerdings könnte es in diesem Monat zu Verzögerungen kommen: Seit Mitternacht ist ein Regierungsstillstand (Shutdown) in Kraft, der große Teile der US-Bundesbehörden lahmlegt und die wirtschaftliche Dynamik belastet. Infolge dessen ist die Veröffentlichung der staatlichen Arbeitsmarktdaten vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben. Politisch bleibt die Lage angespannt: Die Demokraten im US-Kongress zeigen sich derzeit nur dann bereit, einer Erhöhung der Schuldenobergrenze zuzustimmen, wenn der Präsident die zuletzt gekürzten Zuschüsse für die Medicaid-Krankenversicherung für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen wieder rückgängig macht.
- 30. September 2025
Government Shutdown ab morgen? Am 1. Oktober beginnt in den USA das neue Haushaltsjahr und es hat etwas von einer "schlechten Tradition", dass die jeweilige Oppositionspartei den Beschluss des Haushalts blockiert. Seit diesem Jahr sind die Demokraten in dieser Rolle, nachdem während der Biden-Regierung die Republikaner immer wieder ihre Position ausgereizt hatten. Vergangene Nacht fand noch einmal ein hochrangiges Treffen beider Seiten ohne nennenswerte Erfolge statt. Vize-Präsident JD Vance erklärte im Anschluss, er rechne damit, dass es zum sogenannten Regierungsstillstand komme. Angestellte der Bundesbehörden werden dann in den Zwangsurlaub geschickt. Das würde dann wohl auch die Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten wie dem Arbeitsmarktbericht am Freitag dieser Woche verzögern. Goldpreis kennt kein Halten Der Goldpreis setzte zu Wochenbeginn seine Rallye fort und überwand erstmals in seiner Geschichte die Marke von 3.800 US-Dollar pro Feinunze. Zum Vergleich: Zu Jahresbeginn war die Feinunze Gold noch für 2.625 US-Dollar zu haben. Ein Preisanstieg um über 45 %. Es mehren sich die Anzeichen, dass der Markt aktuell überhitzt. Dennoch hat die LBBW jüngst ihre Prognose angehoben und geht auf mittlere Frist von weiter steigenden Preisen aus, wenngleich das Tempo nachlassen sollte. Deren Prognose für das Jahresende 2025 lautet 3.800 US-Dollar, für Ende 2026 4.000 US-Dollar. Allerdings wurde auch die LBBW Prognose für den Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-Dollar revidiert und es wird bis Jahresende 2026 nun eine Euro-Aufwertung von aktuell 1,17 auf dann 1,22 US-Dollar pro Euro erwartet. In Euro gemessen dürfte daher der künftige Preisanstieg des Goldes ein Stück geringer ausfallen als in der Dollar-Betrachtung. Anstieg der deutschen Inflationsrate Heute Nachmittag veröffentlicht das Statistische Bundesamt vorläufige Daten zur Inflationsentwicklung im September. Die LBBW erwartet einen weiteren Anstieg der Inflationsrate von 2,2 % im August auf nun 2,4 % aufgrund von Basiseffekten: Im September vergangenen Jahres durchlief der Preisindex eine kleine Delle. Der aktuelle Inflationsanstieg sollte daher nicht von Dauer sein, sondern in den kommenden Monaten wieder einem leichten Rückgang weichen. Daneben werden heute aus Deutschland Daten zu den Einzelhandelsumsätzen und zum Arbeitsmarkt veröffentlicht. Aus den USA kommen heute Nachmittag Zahlen zur Entwicklung der Immobilienpreise. Seit dem Frühjahr sinken die Preise, nachdem der Markt lange Zeit dem Zinsanstieg seit 2022 trotzen konnte. Doch nun hat sich auch der Arbeitsmarkt abgeschwächt und die restriktive Zuwanderungspolitik dämpft das Bevölkerungswachstum und damit auch die Nachfrage nach Wohnraum. Gestrige Daten zu im Verkaufsprozess befindlichen Immobilien überraschten leicht positiv. Sie ändern aber nichts an dem Bild, dass der US-Immobilienmarkt eine Korrekturphase durchläuft, die noch etwas andauern dürfte.
- 29. September 2025
Russlands Raffinerien: verwundbar Die vergangene Woche beendete der Preis für ein Fass Rohöl der Sorte Brent oberhalb der Marke von 70 US- Dollar. Aktuell liegen wir wieder leicht darunter. Trotzdem: So viel hatte das "Schwarze Gold" zuvor letztmals Ende Juli gekostet. Es ist nicht die Nachfrageseite, die den Preis treibt, sondern das Angebotsaggregat. Anhaltende Drohnenangriffe der Ukraine auf die Raffinerieinfrastruktur Russlands hinterlassen deutliche Spuren. In Russlands Provinz wird der Treibstoff knapp. Rationierungen und Preisschübe sind die Folge. Moskau wird für die Zeit bis Jahresende einen Exportstopp für Diesel erlassen. Benzin unterliegt bereits einer solchen Direktive. Russlands Militär versucht derweil Nacht für Nacht, mit menschenverachtenden Drohnen- und Raketenattacken gegen die Zivilbevölkerung des überfallenen Landes, die Ukrainer*innen mürbe zu machen. Irans Uranproduktion: intakt Derweil wurden am zurückliegenden Wochenende Sanktionen gegen den Iran wieder in Kraft gesetzt, die zuvor zehn Jahre nicht vollstreckt worden waren. Auf Initiative Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens wurde der sogenannte "Snapback" ausgelöst: Einsetzung in den vorigen Stand - sprich: in den Stand des Sanktionsregimes gegen Teheran vor dem Wiener Atomabkommen von 2015. Der "Snapback" umgeht jegliche Vetomöglichkeit Russland und Chinas. Nunmehr gelten gegenüber dem Iran wieder einschneidende Sanktionen wie ein Waffenembargo und zahlreiche Handelsbeschränkungen. Welche Länder diese Sanktionen unterlaufen, wird sich zeigen. Der Iran verfügt nach Erkenntnissen der internationalen Atomüberwachung am aktuellen Rand über 400 kg waffenfähiges Uran. Neutrale Kontrollen, die eine solche Bezeichnung verdienen, lässt Teheran nicht zu. Vor diesem Hintergrund: Wen interessieren die Makrodaten der Woche? Was die zur Veröffentlichung anstehenden Makrodaten angeht, könnte es eigentlich eine ganz interessante Woche werden. Für morgen stehen die deutschen Verbraucherpreise auf dem Kalenderblatt, am Tag darauf die Pendants zum Euroraum. Am Mittwoch gibt es den ISM für das verarbeitende Gewerbe der Vereinigten Staaten. Und während am Freitag in Deutschland Feiertag ist, liefern die Vereinigten Staaten ihren neuesten Arbeitsmarktbericht. Es besteht die Gefahr, dass all dies zur Nebensache wird, wenn sich die Geopolitik in den Vordergrund schiebt.
- 26. September 2025
Aktienindizes lassen Federn Am Donnerstag beunruhigten Zinssorgen die Marktteilnehmer dies- und jenseits des Atlantiks. Nachdem der schwächelnde US-Arbeitsmarkt jüngst dazu beitrug, dass die Fed ihren ersten Zinsschritt vollzog, kamen nach den gestrigen Konjunkturdaten Zweifel an weiteren Lockerungsschritten auf. Einerseits fielen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe geringer aus als erwartet und andererseits wurde das BIP-Wachstum für das zweite Quartal nach oben revidiert. Ebenso legten die Aufträge in der US-Industrie überraschend zu. Auf Basis der impliziten Leitzinserwartungen liegt die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Senkung im Oktober derzeit noch bei 87 %. Der S&P 500 verbuchte einen Tagesverlust in Höhe von 0,50 %. Der Euro Stoxx 50 schloss 0,36 % tiefer, während der DAX 0,56 % verlor. SNB beendet Zinssenkungszyklus Wie erwartet verkündete die Schweizerische Nationalbank auf ihrer gestrigen Notenbanksitzung, dass sie den Leitzins bei 0 % belasse. Nach sechs Zinssenkungen in Folge endet somit der Zinssenkungszyklus vorläufig. Da sich die Inflation im Zielbereich der Notenbank befindet und die Hemmschwelle zur erneuten Einführung von Negativzinsen hoch ist, dürfte die SNB aus Sicht der LBBW den Leitzins auf absehbare Zeit konstant halten. Heute US-Inflation im Fokus Am heutigen Freitag stehen wieder einige Veröffentlichungen auf der Agenda, insbesondere auf der Makro-Ebene. Gleich zu Beginn des Tages wird die Europäische Zentralbank hierzulande die aktuellen Inflationserwartungen der Verbraucher auf Einjahres- respektive Dreijahressicht veröffentlichen. Jenseits des Atlantiks folgt um 14:30 Uhr (unserer Zeit) außerdem die wichtige PCE-Kernrate für den August, die angesichts der jüngsten Zinssorgen weitere Impulse hinsichtlich des geldpolitischen Pfades der Fed geben dürfte. Die LBBW rechnet mit einem leichten Anstieg von zuletzt 2,9 % auf 3 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Um 16:00 Uhr steht außerdem das Verbrauchervertrauen der University of Michigan auf der Agenda. Die Landesbank Baden-Württemberg erwartet eine Aufwärtsrevision des September-Wertes auf 55,5 Zähler, nachdem der Sentimentindikator zuvor 55,4 betrug. Nicht zuletzt werden die Ratingagenturen Moody's und Fitch heute jeweils ihre aktualisierte Bonitätseinschätzung zu Spanien publizieren.
- 25. September 2025
US-Zinsfantasien erhalten Dämpfer Für Investoren an den europäischen und US-amerikanischen Aktienmärkten wehte gestern der Wind aus zwei Richtungen. Zum einen kämpften die Anleger mit Gegenwind hinsichtlich der zunehmenden militärischen Provokationen. Sorgenfalten bereiteten hierbei die zunehmenden Spannungen zwischen der Nato und Russland. Zum anderen drückten auch zurückhaltende Äußerungen von US-Notenbankchef Powell zur künftigen Geldpolitik auf die Stimmung - hierbei seien weitere Zinssenkungen nicht garantiert. Dies verunsicherte die Märkte und stoppte die jüngste Rekordjagd an der Wall Street. Der DAX fiel zur Wochenmitte in der Spitze um ein halbes Prozent auf 23.500 Punkte. Nach Richtungsfindung am Nachmittag ging er letztendlich rund 0,2 % höher aus dem Handel. Der Euro Stoxx 50 verlor hingegen 0,14 % und fiel auf 5.465 Zähler. Indes verliehen die von Powell gedämpften Zinssenkungsfantasien dem US-Dollar Rückenwind. Der Dollar-Index, der die US-Devise zu anderen wichtigen Währungen misst, stieg um 0,6 % auf 97,87 Punkte. Nach zwei aufeinanderfolgenden Verlustsitzungen machte er damit wieder Boden gut. Der Euro fiel im Gegenzug um 0,7 % auf 1,1737 USD. Die Gemeinschaftswährung wurde zusätzlich durch die überraschend verschlechterte Stimmung in der deutschen Wirtschaft belastet. Wirtschaftserholung legt Pause ein Die deutsche Konjunktur musste gestern unerwartet einen Rückschlag hinnehmen. Trotz der jüngsten Stimmungsaufhellungen, die durch die ZEW-Erwartungen und die Einkaufsmanagerindizes angedeutet wurden, trübt sich die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen im September überraschend ein. Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im laufenden Monat auf 87,7 Zähler gefallen, nach 88,9 Punkten im August. Nach einer Serie von sechs Anstiegen war dies der erste Rückgang des an den Finanzmärkten stark beachteten Frühindikators. Vor allem die Geschäftserwartungen drückten den Index mit einem Rückfall von 91,4 auf 89,7 Punkte nach unten. Die Lageeinschätzung trübte sich ebenfalls ein. Vor allem der starke Rücksetzer der Erwartungskomponente lässt aufhorchen. War schon die Aufwärtstendenz in den zurückliegenden Monaten insgesamt nur zögerlich, so weckt die September-Umfrage die Befürchtung, dass die deutsche Wirtschaft mindestens bis zum Jahresende in einer nahezu stagnierenden Phase verharren wird. Kredite an Unternehmen im Blick Mit dem GfK Konsumklima, dem Geldmengenwachstum sowie den Auftragseingängen langlebiger Güter in den USA stehen heute keine marktbewegenden Konjunkturnachrichten auf der Agenda. Für den Euroraum wird das Wachstum der Kreditvergabe an Haushalte und an Unternehmen veröffentlicht. Einhergehend mit den gesunkenen Zinsen stieg seit Juni 2024 die Nachfrage von Unternehmen nach Krediten. Banken in der 20-Länder-Gemeinschaft reichten im Juli bereits 2,8 % mehr Darlehen an Firmen aus als im Vorjahresmonat. Das war der stärkste Anstieg seit Juli 2023. Das Kreditwachstum im August könnte sich gemäß der Konsensprognose nun in ähnlichem Umfang fortgesetzt haben. Während in den vergangenen 14 Monaten die jährlichen Kreditwachstumsraten im Euroraum kontinuierlich zulegten, stagnierten sie hingegen in Deutschland. Trotz der Zinssenkungen dämpfen die maue Konjunkturentwicklung, das niedrige Verbrauchervertrauen sowie die Zurückhaltung beim Investitionsverhalten der Unternehmen die Kreditvergabe der deutschen Banken an Unternehmen. So wuchs die Darlehensausreichung der Finanzinstitute an Unternehmen im Juli lediglich um 0,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Sie stagniert seit Juni 2024 zwischen 0,1 % und 0,7 % YoY.
- 24. September 2025
Zweigeteilte Wirtschaft in Deutschland Der sogenannte HCOB-Einkaufsmanagerindex (Composite) für die Wirtschaftsaktivität in Deutschland zog von 50,5 Punkten im August auf 52,4 Punkten im September an und verzeichnete damit ein 16-Monatshoch. Hinter dieser an und für sich positiven Entwicklung verbirgt sich jedoch eine zweigeteilte Wirtschaftslage. Während die Wirtschaftsaktivität im Dienstleistungssektor im September um 3,2 Punkte auf 52,5 Punkte kletterte, sank die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe um 0,7 Punkte auf 52,2 Punkte. Es kommt erschwerend hinzu, dass der HCOB Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe, in welchem neben der Produktion noch weitere Wirtschaftsindikatoren wie beispielsweise Auftragseingänge und Beschäftigung eingehen, im September auf lediglich 48,5 Punkte lautete und somit unter der Expansionsschwelle liegt. Insofern stellt die Veröffentlichung der Einkaufsmanagerindizes ein ambivalentes Signal für die deutsche Wirtschaft zum Ende des dritten Quartals dar. Einerseits ist der Stimmungsaufschwung in der Industrie vorerst beendet. Andererseits fassen die Unternehmen im Dienstleistungssektor neuen Mut. In der Summe ist dies ein vorsichtiges Hoffnungszeichen, dass die deutsche Wirtschaft zum Jahresende aus der Stagnationsfalle herausfinden könnte. Ein nachhaltiger Aufwind ergibt sich hieraus aber wohl nur unter zwei Voraussetzungen: Zum Ersten das Ausbleiben weiterer negativer Schocks mit Blick auf die Handelspolitik. Zum Zweiten muss die Bundesregierung ihren vollmündigen Reformankündigungen bald Taten folgen lassen. Derweil hat die OECD ihre Wachstumsprognose 2025 für Deutschland leicht gesenkt, und zwar um 0,1 Prozentpunkte auf 0,3 %. Hieraus lässt sich jedoch kein Argument für eine abermalige EZB-Leitzinssenkung stricken, denn die Wachstumsprognose für den Euroraum insgesamt hoben die Pariser Wirtschaftsforscher um 0,2 Prozentpunkte auf 1,2 % an. Deutschland ist damit nach der Jahrtausendwende wieder der kranke Mann Europas. ifo-Index auf der Agenda Heute Vormittag wird das ifo-Institut ihren Geschäftsklimaindex für Deutschland veröffentlichen. Prognosen der LBBW zufolge dürfte der Indikator leicht ansteigen, und zwar von 89,0 Punkten im August auf 89,4 Punkte im September.
- 23. September 2025
US-Börsen setzen Lauf fort - Gold klettert auf Rekordhoch Die amerikanischen Aktienmärkte konnten im Gegensatz zu den europäischen Werten am Montag Ihren Lauf der vergangenen Tage und Wochen fortsetzen. Der S&P legte um 0,44 % zu, der DAX büßte hingegen um 0,48 % ein. Treiber an den US-Märkten dürfte die Aussicht auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank sein. Unterdessen erreichte der Goldpreis ein neues Rekordniveau und durchbrach die Marke von 3.700 US-Dollar pro Feinunze. Angetrieben wird die Entwicklung durch die Aussicht auf eine lockerere Geldpolitik der US-Notenbank sowie die gestiegene Nachfrage nach sicheren Anlagen angesichts geopolitischer Spannungen. Auch Silber verzeichnete einen deutlichen Anstieg und notiert auf dem höchsten Stand seit 2011. Während die Edelmetalle glänzen, stehen Kryptowährungen und einzelne Einzelaktien unter Druck. Der Kryptomarkt reagierte empfindlich auf die Liquidation von mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar an gehebelten Long-Positionen, was die Kurse zahlreicher Digitalwährungen unter Druck brachte. Auch Porsche geriet ins Straucheln: Die Aktie verzeichnete einen historischen Tagesverlust, nachdem bekannt wurde, dass der Sportwagenhersteller Teile seiner ambitionierten Pläne für Elektrofahrzeuge zurückfahren will. US-Fokus: Fed und Inflation im Blick Für internationale Anleger richtet sich der Blick in dieser Woche auf die US-Wirtschaft und die weiteren geldpolitischen Signale der US-Zentralbank. Mit Spannung erwartet wird die heutige Rede von Fed-Chef Jerome Powell. Am Freitag werden zudem neue Inflationsdaten veröffentlicht. Der Preisindex für private Konsumausgaben (PCE), das von der Fed bevorzugte Inflationsmaß, dürfte der Konsenserwartung von Bloomberg befragter Volkswirte zufolge im August nur um 0,2 % gegenüber dem Vormonat gestiegen sein, nach einem Anstieg von 0,3 % im Juli - ein Signal, das der Fed zusätzlichen Spielraum für geldpolitische Lockerungen verschaffen dürfte. Einkaufsmanagerindizes geben Auskunft über Dynamik in der Wirtschaft Für Orientierung hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung in Europa könnten die Einkaufsmanagerindizes (PMIs) sorgen, die heute Vormittag veröffentlicht werden. Die LBBW erwartet in Summe keine nennenswerte Veränderung des Konjunkturbilds für den Euroraum. Vor allem in Deutschland kommt die Wirtschaft angesichts zahlreicher Hemmnisse nur schwer in Tritt. Die Märkte in Asien zeigen sich heute Morgen uneinheitlich. Während der japanische Nikkei mit knapp einem Prozent Plus in den Tag startete, büßten die Börsen in Hongkong und Festlandchina spürbar ein. Die Futures für die europäischen Aktien deuten auf einen positiven Start in den Tag hin.