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Trump auf Tour in der Golfregion
Mit einem Plus von 0,72 % am gestrigen Handelstag konnte der S&P seinen gesamten Jahresverlust wettmachen. Vor allem die Technologiewerte (Nasdaq Composite + 1,61 %) verliehen den Börsen dabei erneut einen deutlichen Schub. Dies liegt nicht zuletzt an einer Reise Donald Trumps in die Golfstaaten. Bei seinem gestrigen Stopp in Saudi-Arabien verkündete der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman auf einer Investmentkonferenz dabei zahlreiche Handelsgeschäfte mit den USA. Zur genauen Höhe gibt es unterschiedliche Angaben. Zeitweise war sogar von einer Billion US-Dollar die Rede. Vorgesehen sind unter anderem Investitionsprojekte von US-Firmen wie Alphabet und Oracle mit saudischen Firmen zum Ausbau von Rechenzentren- und KI-Infrastruktur. Zudem gaben Nvidia und AMD eine viele Milliarden schwere Vereinbarung zur Lieferung von Hochleistungschips an das saudische Unternehmen Humain bekannt. Der Zeitpunkt kommt für die Chiphersteller gerade richtig. Denn US-Exportrestriktionen belasten zunehmend das Geschäft am bisher wichtigen Markt China.
Der Besuch Trumps steht aber auch im Zeichen der Stärkung der politischen Allianz zwischen den beiden Staaten. So verkündete er die Aufhebung aller Sanktionen gegen Syrien, was von den Golfstaaten begrüßt wird. Unter anderem erhofft man sich dadurch ein weiteres Zurückdrängen des iranischen Einflusses in der Region und die Möglichkeiten eines Wiederaufbaus des Landes.
Zollverhandlungen bleiben im Fokus
Die Börsen in Asien starteten nach einem starken Wochenbeginn heute gemischt in den Tag. Der japanische Nikkei lag zuletzt 0,4 % im Minus, der chinesische Leitindex CSI 300 sowie der koreanische KOSPI konnten hingegen um 0,3 % bzw. 1,2 % zulegen. In der Region wird sich der Fokus nun zunehmend darauf richten, wie schnell die USA ihre Handelsgespräche mit anderen Staaten vorantreiben. Gerade in Ost- und Süd-ostasien möchte man nach der Vereinbarung mit China nicht ins Hintertreffen geraten.
US-Inflation im Fokus
Heute veröffentlicht das US-Arbeitsministerium die Verbraucherpreisdaten für den Monat April. Im März lagen sowohl die Gesamt- als auch die Kerninflation überraschend deutlich unter den Erwartungen – ohne nachvollziehbare Erklärung.
Heute auf der Agenda
Für 11:00 Uhr ist die Veröffentlichung der ZEW-Konjunkturerwartungen für Mai angesetzt. Die LBBW rechnet, gestützt auf eine verbesserte Finanzmarktstimmung, mit einer deutlichen Erholung. Ebenso veröffentlicht das US-Arbeitsministerium die Verbraucherpreisdaten für den Monat April.
Diese Woche im Fokus
Der globale Handelskonflikt bleibt weiterhin im Fokus der Finanzmarktakteure. Darüber hinaus dominieren in dieser Woche neue Makrodaten aus Übersee: Am Dienstag sorgt die Veröffentlichung der US-Konsumentenpreise vom April für besondere Spannung angesichts der Frage, wie stark sich Donald Trumps "Zollhammer" darauf bereits durchgeschlagen hat. Am Donnerstag folgen die US-Einzelhandelsumsätze, die im April angesichts deutlich gesunkener Autoverkäufe eine Stagnation verzeichnet haben dürften. In Europa könnten sich die positiven Makrodaten der Vorwoche fortsetzen: Bei den ZEW-Konjunkturerwartungen wird aufgrund der verbesserten Stimmung an den Finanzmärkten mit einer spürbaren Erholung gerechnet.
Optimismus im Handelskonflikt
Gestern schlug die EU-Kommission Zölle auf US-Importe im Wert von 95 Mrd. EUR vor. Diese Maßnahme soll eine Antwort auf US-Importzölle von 25 % auf Stahl, Aluminium und Autos sowie umfassendere Zölle von 10 % auf weitere Güter sein. Sie würden sich gegen Wein, Fisch, Flugzeuge, Autos und Autoteile, Chemikalien, Elektrogeräte, Gesundheitsprodukte und Maschinen aus den USA richten. Die EU-Kommission kündigte zudem eine einmonatige Konsultationsphase an, während der sich EU-Mitglieder und Unternehmen äußern können. Anschließend will sie eine endgültige Entscheidung über Gegenzölle treffen.
Gleichzeitig gab US-Präsident Trump ein erstes Handelsabkommen nach der Verhängung weltweiter Zölle bekannt. Die Übereinkunft auf ein Handelsabkommen zwischen den USA und Großbritannien hellte gestern die Stimmung an den US-amerikanischen und europäischen Aktienmärkten auf. Die Übereinkunft diente den Märkten als Fahrplan für weitere Deals, sorgte für mehr Planungssicherheit, und stimmte die Anleger verhalten optimistisch.
Der Dow Jones, der S&P 500 sowie der Index der Technologiebörse Nasdaq zogen um 0,6 % bis 1,1 % an. Der DAX und Euro Stoxx 50 schlossen leicht über 1 % fester. Am Devisenmarkt legte der US-Dollar-Index um rund 1 % auf 100,6 Punkte zu, während das britische Pfund und der Euro zum US-Dollar nachgaben. Am Kryptomarkt dominierte derweil wieder der Risk-on-Modus. Die höhere Risikofreude ließ den Bitcoin-Kurs erneut über die Schwelle von 100.000 USD steigen - der höchste Stand seit Anfang Februar.
Kaschmir-Konflikt eskaliert
Der Konflikt zwischen den Atommächten Indien und Pakistan eskaliert. Nach dem mutmaßlich terroristischen Anschlag am 22. April, bei dem indische Touristen in der Unruheregion Kaschmir getötet wurden, hat Indien in der Nacht auf Mittwoch Luftangriffe auf mehrere Ziele in Pakistan ausgeführt. Pakistan wiederum hat nach eigenen Angaben fünf indische Kampfjets abgeschossen. Der pakistanische Ministerpräsident kündigte zudem eine Reaktion auf die indische Militäraktion an. Die Himalaya-Region Kaschmir ist seit der Entstehung der heutigen Staaten Indien und Pakistan im Jahr 1947 umkämpft und es kommt immer wieder zu Unruhen. Durch die aktuelle Eskalation wächst international die Sorge vor einem neuen Krieg auf dem Subkontinent.
Zinssenkung der BoE voraus
Heute wird die Bank of England ihren Zinsentscheid veröffentlichen. Die LBBW rechnet damit, dass die Währungshüter ihren Leitzins von 4,50 % auf 4,25 % reduzieren werden. Ausschlaggebend dürfte die hohe Unsicherheit rund um die US-Zollpolitik und deren Auswirkungen auf die Konjunktur sein. Möglicherweise könnte dies die Bank of England auch dazu bewegen, bereits die Tür für künftig zügigere Zinssenkungen zu öffnen. Neben der Zinsentscheidung der britischen Notenbank erwarten uns Daten zur Industrieproduktion aus Deutschland. Jenseits des Atlantiks werden Zahlen zur US-Produktivität und zu den Lohnstückkosten veröffentlicht.
Fed-Sitzung auf der Agenda
Die US-Notenbank Fed wird heute Abend den Zinsentscheid ihres Offenmarktausschusses bekanntgeben. Aus Sicht der LBBW werden die US-Währungshüter ihr Zielband für den Tagesgeldsatz bei 4,25 % bis 4,50 % belassen. Dies gleicht der Erwartung nahezu aller von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Volkswirte. Während nach Einschätzung der Landesbank Baden-Württemberg die Fed auch im weiteren Verlauf des Jahres keine Leitzinssenkung beschließen wird, gehen die anderen Marktteilnehmer ausweislich der Terminnotierungen von drei Leitzinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte aus.
Warten auf die US-Notenbank
Die Aktienmärkte entwickelten sich gestern uneinheitlich. Während der DAX gut 1 % zulegte und sich bis auf 75 Punkte an sein bisheriges Allzeithoch heranrobbte, beendete der Euro Stoxx 50 den Handelstag mit einer roten Null. In den USA ging es für den S&P 500 0,6 % abwärts. Der leicht positiv überraschende ISM-Dienstleistungsindex ließ die US-Anleiherenditen ein wenig steigen. Heute früh vermeldete China einen unerwarteten Rückgang des Caixin Einkaufsmanagerindexes für den Dienstleistungssektor von 51,9 auf 50,7 Punkte. Für Deutschland und den Euroraum stehen heute ebenfalls die Dienstleistungseinkaufsmanagerindizes auf der Agenda. Hier gibt es aber bereits vorab veröffentlichte vorläufige Werte. Die spannendste Konjunkturzahl des Tages dürfte heute Nachmittag die US-Handelsbilanz vom März sein. Ansonsten könnten sich die Finanzmärkte in geduldigem Warten auf den morgigen Zinsentscheid der US-Notenbank üben - auch wenn fast sicher scheint, dass die Fed ihre Leitzinsen unverändert lassen wird.
US-Arbeitsmarkt robust
Die US-Wirtschaft schuf im abgelaufenen Monat 177 Tausend neue Stellen und damit mehr als allgemein erwartet. Dem steht jedoch gegenüber, dass die gemeldeten Beschäftigungszuwächse für Februar und März um insgesamt 58 Tausend nach unten revidiert wurden. Gleichwohl bleibt erstaunlich, wie robust sich der US-Arbeitsmarkt angesichts der Zollkapriolen und Börsenturbulenzen zeigt. Die US-Notenbank wird sich darin bestätigt sehen, eine Zinssenkungspause einzulegen.
Was machen die US-Dienstleister?
Der Datenkalender ist heute eher dünn besät. Lediglich der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in den USA hat das Potential, die Märkte zu bewegen. Die LBBW rechnet mit einem Rückgang von 50,8 auf 49,5. Mit dem Fall unter die Expansionsgrenze von 50 Indexpunkten dürfte die Abkühlung der Konjunktur in den USA wieder ein bisschen sichtbarer werden.
Deutsche Wirtschaft überrascht positiv, Inflationsrate fällt auf 2,1 %
Das BIP-Wachstum in Deutschland im ersten Quartal belief sich auf 0,2 % im Vergleich zum Vorquartal, was eine erfreuliche Überraschung darstellt. Insbesondere der private Konsum sowie die Investitionen konnten zulegen und trugen maßgeblich zu diesem Ergebnis bei. Diese positive Entwicklung ist bemerkenswert, besonders angesichts der derzeit pessimistischen Grundstimmung. Zwar traten die erhöhten Zölle der US-Regierung erst im April in Kraft, doch die bisherigen Daten lassen keinen signifikanten Pessimismus erkennen. Vielmehr trugen der Rückgang der Inflation, der den privaten Konsum beflügelte, sowie die Lockerung der Geldpolitik zur Stärkung der Investitionen bei. Des Weiteren ist die Inflationsrate in Deutschland im April auf 2,1 % leicht gesunken - nachdem sie im März noch 2,2 % betrug. Die Inflation ist zwar nicht ganz so stark gefallen wie gedacht. Dennoch zeigt sich, dass der Preisdruck auch im April etwas nachgelassen hat. Der Anstieg bei den Dienstleistungen dürfte auf den Ostereffekt zurückzuführen sein. Daneben haben wir eine deutliche Entlastung bei den Energiepreisen. Alles in allem sind wir jetzt seit einigen Monaten in einem Komfortbereich. Die Inflation ist zwar leicht über dem Zielwert, aber nicht mehr auf einem Niveau, das ernsthaft Kopfzerbrechen bereitet. Insbesondere dürfte das erreichte Niveau den Spielraum der EZB für weitere Zinssenkungen nicht beschränken.
China prüft Handelsgespräche, Aktienmärkte reagieren positiv
Die chinesische Regierung hat mitgeteilt, die Möglichkeit von Handelsgesprächen mit den USA zu prüfen. Dies ist das erste Anzeichen seit Donald Trumps Zollerhöhung im letzten Monat, dass Verhandlungen zwischen beiden Seiten beginnen könnten. Hochrangige US-Beamte hätten wiederholt ihre Bereitschaft zum Ausdruck gebracht, mit Peking über Zölle zu sprechen, erklärte das chinesische Handelsministerium heute Morgen. Es forderte Washington auf, gegenüber China "Aufrichtigkeit" zu zeigen. "Die USA haben China kürzlich über relevante Stellen Signale gesendet, dass sie Gespräche mit China aufnehmen möchten", so das Ministerium. "China prüft dies derzeit." Die asiatischen Aktienmärkte reagierten positiv auf die Nachrichten, US-Aktienfutures drehten ebenso spürbar ins Plus.
Der Blick in den Rückspiegel: BIP Deutschland, Euroraum, USA
Heute stehen wichtige Konjunkturdaten auf dem Programm: Deutschland und der Euroraum veröffentlichen die erste Schätzung zum Bruttoinlandsprodukt des vergangenen Quartals. Die LBBW rechnet mit einer Fortsetzung der Wellblechkonjunktur. In den Vereinigten Staaten haben die Erwartungen hoher Zollsätze die Importe steigen lassen, die direkt vom Bruttoinlandsprodukt abgezogen werden. Dadurch durchlief die US-Wirtschaft im ersten Quartal eine Entwicklung, die an eine Neuauflage der Covid-19-Krise oder eine Sperrung des Suez-Kanals erinnert.
Was steht heute noch auf dem prall gefüllten Kalenderblatt? Es werden wichtige Wirtschaftskennzahlen veröffentlicht: die deutsche Inflationsrate, die ADP-Arbeitsmarktdaten sowie der Chicago-Einkaufsmanagerindex – alle jeweils für April. Zudem gibt es US-Daten aus dem März, unter anderem zum Immobilienmarkt und zur finanziellen Situation der privaten Haushalte. An gewöhnlichen Tagen wären diese Zahlen von großer Bedeutung für die Finanzmärkte, doch heute könnte der Fokus auf anderen Ereignissen liegen.
Disclaimer: Hierbei handelt es lediglich um allgemeine Marktinformationen. Diese wurden von der Hypo Vorarlberg erstellt und beruhen auf allgemein zugänglichen öffentlichen Informationen, welche die Hypo Vorarlberg als zuverlässig erachtet. Die in dieser Publikation enthaltenen Empfehlungen sind nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt worden und unterliegen auch nicht dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen.
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